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Kapitel 10 - Neue Herausforderungen

  Der Morgen nach der unruhigen Nacht war still, als Thalor erwachte. Der Himmel war in zartes Rosa getaucht, und die Ger?usche des aufwachenden Zirkus füllten die Luft. Doch heute klangen sie anders. Schwerer. Vorsichtiger. Thalor lag in seinem Stall, eingerahmt von den beruhigenden Pflanzen, die Mara bereits am Abend zuvor platziert hatte. Der sü?liche Duft erfüllte den Raum und brachte ein wenig Ruhe in seinen von Schuldgefühlen geplagten Geist.

  ?Du bist wach." Elaras sanfte Stimme lie? Thalor aufblicken. Sie sa? an seinem Bett, genauso, wie sie es versprochen hatte, mit einem milden L?cheln auf den Lippen. Doch ihre Augen verrieten die Sorge, die sie um ihn trug.

  ?Ich… es tut mir leid." Thalor hob den Kopf und sah sie direkt an. ?Ich h?tte dich verletzen k?nnen. Alle anderen auch."

  Elara legte ihm beruhigend eine Hand auf den Kopf. ?Das war nicht deine Schuld, Thalor. Albtr?ume k?nnen uns alle übermannen. Aber du hast dir rechtzeitig wieder die Kontrolle zurückgeholt. Das ist, was z?hlt."

  Thalor seufzte und lie? den Kopf sinken. ?Es h?tte nicht passieren dürfen. Ich habe euch allen Angst gemacht. Ich bin... eine Gefahr."

  ?Nein, du bist ein Freund", sagte Elara entschieden und schob sich vor, sodass er ihr in die Augen sehen musste. ?Wir alle haben uns Sorgen gemacht, aber wir haben auch gesehen, dass du uns niemals absichtlich wehtun würdest."

  Joran, der Trainer, trat in den Stall und nickte Elara kurz zu. ?Guten Morgen, Thalor. Wie fühlst du dich?"

  ?Schuldig", antwortete der Drache knapp.

  Joran seufzte und trat n?her. ?Schuld bringt uns nicht weiter. Aber lernen k?nnen wir daraus." Er sah sich in dem Stall um, der die Spuren des n?chtlichen Chaos noch trug. ?Wir werden diese Sch?den reparieren, und wir werden gemeinsam daran arbeiten, dass du wieder ruhig schlafen kannst. Elara und Mara haben bereits einige Vorkehrungen getroffen."

  Mara erschien wenig sp?ter mit einem Korb voller frischer Pflanzen. ?Ich habe noch ein paar beruhigende Kr?uter gefunden, die ich um deinen Stall verteilen werde. Sie werden helfen, deine Tr?ume zu bes?nftigen."

  Thalor warf ihr einen dankbaren Blick zu. ?Danke, Mara. Ich wei? nicht, wie ich euch allen jemals genug danken kann."

  ?Das musst du nicht", erwiderte Mara mit einem L?cheln. ?Du bist ein Teil der Zirkusfamilie. Wir kümmern uns umeinander."

  This text was taken from Royal Road. Help the author by reading the original version there.

  Elara erhob sich langsam und streckte die Arme. ?Aber jetzt, Thalor, brauchen wir auch etwas von dir. Wir müssen wissen, was in dieser Nacht wirklich passiert ist. Was hast du getr?umt?"

  Thalor sah auf seine Krallen und überlegte, ob er es wirklich teilen sollte. Doch dann atmete er tief durch und erz?hlte, was in seinem Albtraum geschehen war: von dem dunklen Wald, der bedrohlichen Gestalt seiner Mutter, die ihm immer wieder sagte, dass er schwach sei. Er erz?hlte, wie er versucht hatte, ihr zu entkommen, doch die Worte hallten in seinem Kopf wider und hatten ihn in eine tiefe Panik versetzt.

  Elara h?rte schweigend zu, und auch Joran und Mara blieben stumm. Als Thalor geendet hatte, legte sich eine lange Pause über die Gruppe.

  ?Es ist nur ein Traum", sagte Joran schlie?lich. ?Aber ich verstehe, dass er mehr als das für dich war."

  ?Es fühlt sich an, als ob ich immer noch gegen diesen Teil von mir k?mpfen muss", gestand Thalor. ?Gegen das Gefühl, nicht genug zu sein."

  Elara trat wieder n?her, ihre Hand auf seiner Schulter. ?Du hast uns bewiesen, dass du mehr als genug bist, Thalor. Schau dich an – du bist stark, mutig und ein unverzichtbarer Teil unserer Gemeinschaft. Es gibt keinen Grund, diesen Traum als Wahrheit zu sehen."

  Thalor sah auf und blickte in ihre Augen. ?Es fühlt sich manchmal so real an…"

  Mara trat vor und fügte sanft hinzu: ?Vielleicht hilft es, wenn wir dir helfen, das zu verarbeiten. Du musst das nicht allein durchstehen."

  Joran nickte zustimmend. ?Wir k?nnten dir helfen, neue Techniken zu erlernen, um mit deinen Tr?umen umzugehen. Vielleicht meditieren, bevor du schlafen gehst, oder eine Art Training, um dein Bewusstsein zu sch?rfen."

  ?Und wir k?nnen die Kr?uter um den Stall noch verst?rken", schlug Mara vor. ?Es gibt Pflanzen, die speziell gegen Albtr?ume wirken. Ich kann dir eine Mischung machen, die du vor dem Schlafen nehmen kannst."

  ?Das w?re... hilfreich", gab Thalor zu, der allm?hlich die Unterstützung seiner Freunde spürte. ?Ich m?chte nicht, dass so etwas noch einmal passiert."

  Elara nickte und l?chelte leicht. ?Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass es nicht wieder vorkommt. Aber du musst uns auch vertrauen, Thalor."

  Thalor sah seine Zirkusfamilie an. ?Das tue ich. Mehr als alles andere."

  Die n?chsten Tage im Zirkus verliefen ruhiger. Elara und die Crew hatten, wie besprochen, verschiedene Schutzma?nahmen um den Stall errichtet. Mara kümmerte sich t?glich um die Pflanzen, und Joran arbeitete mit Thalor an neuen Entspannungstechniken, die ihm halfen, die Kontrolle über seine Gedanken zu gewinnen. Der Stall war nun nicht nur ein Zuhause für Thalor, sondern auch ein sicherer Ort, der ihn vor den dunklen Schatten seiner Tr?ume schützte.

  In einer dieser ruhigen N?chte, als Elara wie immer bei ihm war, lag Thalor still auf seinem Bett. Die Pflanzen verstr?mten einen beruhigenden Duft, und der Mond schien friedlich durch die Fenster. Elara sa? neben ihm und strich sanft über seine Schuppen.

  ?Wei?t du, was mir an dir am meisten gef?llt?", fragte sie leise.

  Thalor ?ffnete ein Auge. ?Was denn?"

  ?Dass du immer zu uns zurückkommst. Egal, was passiert – du bist immer hier, bei uns, und das macht uns st?rker." Sie l?chelte, und für einen Moment schien der ganze Stress der letzten Tage vergessen.

  ?Danke, Elara", murmelte Thalor, bevor er seine Augen schloss und in einen erholsamen Schlaf fiel.

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