Erin hatte bereits die Orientierung verloren, aber das war in diesem Moment nur ein kleines Problem, denn in jede Himmelsrichtung waren diese seltsamen Gestalten, die eine Verh?hnung von Lebewesen darstellten. Die Kette an ihrem rechten Arm brach gerade zwei wage elfische Formen in ihren K?rpermitten durch, als sie hinter sich das Get?se eines Kampfes ausbreitete. Endlich hatte Addy zu ihr aufgeschlossen. Wenn sie es aus dieser Horde herausschafften, würden sie sich in einem der W?lder verstecken k?nnen, nun da das Erdbeben abgeklungen war und sie kaum noch Ranken herausbrechen h?rte.
überkreuzte Ketten zerschmetterten einen besonders gro?en Holzkopf, der mit einer Art Kriegshammer auf sie zugesprintet kam und mit einer Drehung warf sie die restlichen dieser modrigen Holzgestalten um. Sie hatte nicht die Zeit sich umzusehen, aber sie konnte über den K?pfen der Horde bereits ein Bl?tterdach ausmachen.
‘Hehe, diese Ketten machen echt gute Waffen’ dachte sie sich und schwang erneut. ‘Ich muss mir solche zu einer richtigen Waffe machen lassen. Keinen Plan wie, aber das werde ich schon herausfinden.’ Die Ketten, die sie zuvor gefangen hielten, waren jetzt ein Geschenk der Himmel in dieser Situation. Sie traf mit jedem Schlag Gegner, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen, was ihr erm?glichte all ihre Konzentration auf ihre Atmung und grobe Bewegung zu fokussieren. So würde sie ihre Ausdauer deutlich erh?hen k?nnen.
Wenn sie die Schneise hier weiter nach vorne ausbauen konnte, würde Adelaide es leichter haben ihr zu folgen, selbst wenn sich einige der Drecksdinger wieder hinter Erin sammelten. Sie schuldete Addy so unendlich viel, sie konnte zumindest damit beginnen, dass sie die Frontlinie für Addy bildete. Erin war Zeugin ihrer F?higkeiten gewesen, als Addy es mit einer Bratpfanne bewaffnet ein ganzes Camp an Skalventreibern aufgenommen hatte. Sie war recht schnell und verschwendete keine einzige Bewegung, lag wohl an ihrem Tanzen, von dem sie abundzu in der Nacht gesprochen hatte. Aber obwohl Erin es nicht laut aussprechen würde, war sie sich sicher, dass Addy hier gnadenlos überfordert w?re. H?llen, Erin selbst war von der Menge an Monstern fast überw?ltigt. Sie w?gte gerade innerlich ab, ob sie es sich leisten konnte kurz innezuhalten, um sich nach ihrer Freundin umzusehen, als eine riesige Flamme an ihr vorbeischoss und zu beiden Seiten Gegner f?llte. Nein, keine Flamme, eine Person. Erin erkannte das Orange, Braun und Rot ihrer Kleidung erst beim zweiten Blick. Addy glitt durch die Masse an Holz und ihr Schwert blitzte immer wieder in eleganten B?gen auf. Sie selbst wirkte wie eine Feder, die vom Wind umhergeworfen wurde, es war kaum m?glich vorherzusagen was sie als n?chstes machen würde, trotz Erins Kampferfahrung, die sie für gew?hnlich ihre Gegner gut berechnen lie?.
Erin erkannte viele der Bewegungen, die sie beim Kampf im Camp bemerkt hatte, nur waren sie schneller, die B?gen und Kreise weiter und ihre Sprünge ver?nderten sich konstant in der Luft. Würde sie nicht um ihr Leben k?mpfen, würde Erin innehalten um das Spektakel zu bewundern. Aber vor ihr waren noch Holzk?pfe die eine Verpasst bekommen wollten.
Und so schwang sie ihre Ketten wild um sich, w?hrend sie sich Schritt für Schritt nach vorne arbeitete. Es wirkte bereits, als würde die Horde dünner werden, sie würde hoffentlich bald den Wald direkt vor sich sehen k?nnen. Die Horde wurde aber zu schnell dünner bemerkte Erin, aber Addy war ein Stück weiter zu ihrer Linken, was also war hier los?
Da erfasste Erin der kalte Schock der Realisierung: Die Kreaturen hatten sich zurückgezogen um sie in eine bestimmte Richtung zu lenken. Zu sp?t erkannte sie die Falle und pl?tzlich brachen die Holzmonster um sie herum wie die Welle eines Tsunamis herein. Doch diese waren anders. Unbewaffnet und mit kaum Mo? bedeckt. Ach und sie waren DOPPELT so gro?. Es waren insgesamt 10, zumindest waren das jene, die Erin sehen konnte.
Sie sprangen koordiniert von allen vier Himmelsrichtungen auf Erin herab und schwangen die übergro?en F?uste. Vergeblich warf Erin ihre Ketten um sich, aber sie traf lediglich zwei der zehn und jene die sie traf schienen kaum Schaden davonzutragen.
Unter einem Hagel aus Schl?gen wurde Erin in einem Berg aus Holz begraben. Sie schlug verzweifelt um sich, aber jeder Einschlag schien weniger und weniger Schaden auszuteilen.
Schwere Faustschl?ge prallten an ihrem trainierten K?rper ab, aber mit jedem Treffer, spürte sie wie mehr und mehr Muskelfasern rissen. Am schlimmsten waren jedoch die Schl?ge auf ihren Kopf. Sie hatte ihre Arme schützend erhoben, aber es kamen dennoch verheerende Hiebe durch ihre Verteidigung. Sie spürte Blut an mehreren Stellen hervorquellen und nahm die Einschl?ge auf ihren K?rper kaum noch wahr.
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Dass die Wesen absolut Still waren, verwandelte diese Situation von einem Albtraum, in eine surreale Erfahrung, die mehr als nur die Angst vor dem Tod heraufbeschwor. Umso seltsamer war es, als pl?tzlich eine der Kreaturen ihre Bewegungen einstellte und in sich zusammen fiel. Danach eine zweite und eine dritte. Erin sah durch die restlichen sieben Formen hindurch ein tanzendes Feuer, das zu ihrer Rettung kam.
“ADDY, den G?ttern sei Dank-” brach aus Erins Kehle, entgegen ihres Willens. Sie hatte keine Zeit zum Reden. Addy hatte ihr soeben eine ?ffnung erschaffen und Erin musste diese Gelegenheit nutzen. Mit einem Schrei von tief in ihr, stemmte sie sich gegen die restlichen Kreaturen und versuchte durch die ?ffnung zu brechen. Die Schl?ge hatten sich jedoch mittlerweile in Griffe ge?ndert, um sie hier festzuhalten.
Erin schrie die Macht ihres Stammes hervor, beschwor die Hilfe ihrer Ahnen und mit einem Laut, der tiefer war als es eine Stimme je erschaffen k?nnte, erhob Erin sich und hob die nun festgeklammerten h?lzernen Figuren an. Ihre Adern brannten vor Energie und mit einem letzten Aufschrei brach sie schlie?lich durch die Menge und schleuderte dabei Fünf der Sieben von sich. In erhobener Position, konnte sie endlich richtig zurückschlagen und lenkte den Zorn ihrer Ahnen auf jene die noch an ihr hingen. Ihre H?nde brachen Holz und rissen Ranken auseinander, warfen K?rper zur Seite, um danach auf sie einzuh?mmern. Die Schl?ge waren wie Hiebe eines Schmiedes, kraftvoll, rhythmisch und pr?zise. Die Wut in ihrem Herzen loderte nur noch schwach und ihr Training half ihr dabei fokussiert zu bleiben.
W?hrenddessen tanzte Adelaide um die anderen Fünf und lie? ihr Schwert in die K?rper bei?en. Sie schnitt zwei nieder, als Erin ein Stück entfernt ein entsetzliches Krachen vernahm. Aus dem Augenwinkel konnte sie Addy sehen, nur noch Griff in Hand, mit einem der Monster direkt vor ihr.
Fluchend lie? Erin von ihren jetzigen Opfern ab und sprintete zu ihrer Freundin, aber es war zu sp?t. Adelaide kam ihr entgegen geflogen und nur mit Mühe konnte Erin sie abfangen. Ein Schlag hatte sie in die Seite getroffen und ihre linken Rippen zerschmettert. Keuchend k?mpfte sie um ihr Bewusstsein nicht zu verlieren, aber Erin konnte ihr nicht helfen. Sie musste zuerst dafür sorgen, dass diese Dinger verschwanden. Die Macht ihrer Ahnen war nur noch ein leichtes Echo in ihr und gab kaum noch Kraft. So kostete es Erin qualvoll lange Minuten, bis sie sich um ihre Freundin kümmern konnte. Sie setzte all ihre Energie in den Kampf, egal ob sie danach noch gegen die restliche Horde k?mpfen musste.
Als der letzte fiel, sah sie wie sich der verdammte Elf über Addy beugte. “HEY! Weg mit dir du Schei?kerl!” brüllte sie und rannte auf ihn zu. Nur wenige der Monsterhorde waren noch übrig, nachdem die zehn Champions erschlagen waren. Ob es taktisches Wissen, intelligente Angst und Sorge, oder reiner Instinkt war konnte Erin nicht sagen, aber die wenigen auf ihrem Weg wurden von ihren Ketten zerschmettert. Beide mittlerweile deutlich kürzer.
Der Elf hatte eine blasse Hand an Addys Rippen und ein schwaches güldenes Licht in der anderen. Er sah nicht auf sondern antwortete au?er Atem: “Ich helfe ihr. Komm blo? nicht n?her Schmutzblut.”
“Ich geb’ dir gleich Schmutzblut!” kam von Erin, aber es war wenig überzeugung hinter ihrer Drohung. Sie kniete sich entgegen Mirs Anweisung neben Addy und hielt ihre Hand.
Mir fuhr vorsichtig mit dem schwachen Licht in seiner Rechten über die Wunde. Erin konnte die gebrochenen Rippen, durch Risse in ihrem Fleisch sehen.
Mit Tr?nen in den Augen wies sie Mir an: “Jetzt mach doch endlich was. Ist das Heilungsmagie?” Seine Hand fuhr immer wieder über die zerst?rte Seite von Adelaide aber es schien sich nichts zu tun. Mit verkrampften Brauen keuchte Mir durch seine zusammengepressten Z?hne: “Keine Heilung. Bin kein Kleriker oder Priester. K?rperver?nderung. Schlie?e innere Blutungen.”
Besorgt sah Erin zu der Verwundeten herab und musste zu sehen, wie sie langsam wieder zu Bewusstsein fand und die Schmerzen scheinbar auf einen Schlag ihr feines Gesicht in eine Maske der Qual verwandelten. Erin hatte in diesem Moment noch mehr Respekt vor ihr, denn sie gab kaum einen Laut von sich.
“Elf, jetzt mach schon!” “Schnauze. Bin dran. Gleich. Fertig...”, als das Licht schlussendlich erlosch brach Mir über Addy zusammen. Erin hatte es gerade noch geschafft dass der verdammte Sklaventreiber nicht direkt auf ihrer Freundin landete und stie? ihn beiseite. Die Seite sah noch immer schrecklich aus. Offen gelegte Knochenfragmente in tiefen Rissen der Haut und Muskulatur, eine gro?e Menge Blut, die unter ihr eine Lache bildete. Aber es kam kein Blut nach, scheinbar hatte der Elf wirklich geholfen. Die Wunden waren jedoch offen, also riss Erin das linke Bein ihrer Hose ab und begann damit daraus eine Bandage zu machen. Sie wusste nicht viel über Medizin, aber sie wusste, dass offene Wunden zu gro?en Problemen führen konnten.