In einer ruhigen Taverne mitten in einer Stadt, umgeben von W?ldern, tief im Landesinneren treffen 6 Abenteurer aufeinander. Ein Klischee, so alt wie die Zeit und im Repertoire eines jeden Bardens. Doch diese Geschichte hat einen Unterschied. Sie sind keine Gruppe, bisher wei? noch keiner von den Abenteurern dass sie durch den dünnen Faden des Schicksals verbunden sind und obwohl jeder aus einem eigenen Grund hier ist, ist schon seit langem beschlossen, dass diese 6 Individuen einander helfen werden.
Adelaide
Adelaide betrat die ‘Tanzende Maus’ kurz vor Mittag. Ihr langer waldgrüner Umhang war eng um sie geschlungen um den eisigen Winden der Stadt Stonewall zu entgehen und um unbemerkt und unauff?llig zu sein. Sie war es zwar durch ihre Arbeit als T?nzerin gewohnt, die Blicke von allen auf sich zu haben und zu jedem anderen Zeitpunkt h?tte sie nichts dagegen, aber im Moment war sie an einem Ort, an dem eine sch?ne Frau nicht sicher war, selbst am helligsten Tag. Doch hier würde der Kontakt auf sie warten, also hat sie sich den weitesten und l?ngsten Umhang mitgenommen, den sie in ihrem Besitz hatte. Die Kapuze hatte sie tief ins Gesicht gezogen und war froh endlich in die nur leicht besuchte Taverne eintreten zu k?nnen.
Die Tanzende Maus war eine Taverne wie sie in hunderten Liedern beschrieben wurden, h?lzern, stabil, ein wenig zu dunkel und eine gro?e Theke, die eine Seite des Raums fast vollst?ndig in Anspruch nahm, mit einem Barkeeper, der gelangweilt einen Krug s?uberte. Adelaide wurde Silber darauf verwetten, dass es seit geraumer Zeit schon der gleiche Krug war. Sie lockerte ihren Umhang, der ihr schwer auf den Schultern lag und setzte sich auf einen der billigen Stühle, so weit wie m?glich entfernt von der Tür. Sie wusste nicht genau warum, aber das fühlte sich einfach richtig an.
Adelaide hielt ihren linken Arm noch immer unter dem dicken Stoff versteckt, der ihre Figur vertuschen sollte, noch immer klammerten ihre Finger die feinen Gravuren eines edlen Dolches der ihr einen kleinen Fetzen an Sicherheit gab. Es war keine besondere Waffe, keine magische Verzauberung oder besonderes Material, aber wundersch?n gefertigt und einem niedrigen Adeligen würdig.
“Was willst du?” Die schroffe Frage warf Adelaide für einen Moment v?llig aus der Spur, bis sie die junge Schankmaid vor sich sah, Arme in die Hüften gestemmt. “Also? Oder sprichst du meine Sprache nicht?” “Ich, oh, ?hm, also, ich... nehme ein verdünntes Ale. ?h, Bitte.” Ein übertriebenes Augenrollen und dramatischen Abgang sp?ter war Adelaide wieder alleine. Sie durfte sich an solch einem Ort nicht in ihren Gedanken verlieren. Sie musste alles im Auge behalten, denn sie war selbst zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz sicher, dass der Kontakt auftauchen und ihr tats?chlich helfen würde. Es sollte sich angeblich um einen Zwerg aus dem Süden handeln, der hier als H?ndler arbeitet.
Dieser Zwerg war ihr Ticket raus aus ihrer pers?nlichen H?lle. Sie würde mit neuem Namen und ohne magische Markierung ein neues Leben starten und-
W?hrend Adelaide erneut in ihren Gedanken vor sich hin starrte, lie? sich ein kleiner, aber sehr breit gebauter Mann mit rauschigem Bart an ihrem kleinen Tisch nieder. Kein Mann, ein Zwerg, eine K?rperform wie ein Quadrat und von einer angenehmen Aura der Freundschaft umgeben. Adelaide erschrak für eine Sekunde, bis sie erkannte um wen es sich handeln musste.
“Bist du A?” “Ja, bin ich, Taka hat mich hierhergeschickt”, antwortete sie in einem geradezu l?ssigen Ton. Die Anspannung wie weggeblasen. “Gut. Du kannst mich Dreren nennen, Taka hat mir die Infos gegeben, aber ich brauch von dir noch ein paar Antworten.” Bevor Adelaide etwas antworten konnte sprach der Zwerg, der in nicht edle, aber hochwertige dunkle Kleidung gehüllt war, weiter: ”Was soll dein neuer Name sein, An welcher Stelle wurdest du markiert, welche Farbe hat die Markierung, wenn sie aktiviert wird und wie schnell willst du hier weg?”
Die Fragen prasselten auf die nicht mehr ganz junge Frau ein, wie Regen in einem Sturm. “Ich m?chte meinen Vornamen behalten, der Nachname ist egal. Ich habe eine Markierung am linken Oberarm und zwischen meinen Schulterbl?ttern. Ich wei? nur, dass die an meinem Arm dunkelblau leuchtet.” “Blau also... und gleich zwei Anker... Da wollte jemand wirklich nicht, dass du die Stadt verl?sst. Aber sollte kein Problem sein, ich habe den genau richtigen für den Job, komm in drei Tagen um diese Uhrzeit wieder hierher und wenn du kannst, besorge dir einen Haarf?rbungs Trunk. Und Taka hat einen Gefallen eingel?st, du wirst also nur einen Teil bezahlen müssen, 5 Silbermark und 25 Groschen.” “FüNF MARK?! Wie teuer w?re es dann ohne Taka. Nein antworte nicht, ich will es gar nicht wissen. Aber ich habe genug zusammengespart, ich werde da sein.”
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Ein Krachen ging durch die Taverne und ein hochgewachsener, schlanker Mann stürzte über den Tisch neben Adelaide. Eine wütende, weibliche Stimme, erschütterte die vorherige Ruhe des Etablissements. “Du kleiner Schei?er. WO IST ES?!” “Ich wei? es nicht, ok. Ich habe es nur von einem Kurier an den n?chsten weitergegeben!” “Schwachsinn. Keule würde etwas so Wertvolles niemals durch so viele H?nde gehen, also sag es mir. WO?!” Eine, vor Wut kochende, Drakken, mit roten Schuppen und metallischen Klauen, die seltsam aussahen, als w?re Metall mit Fleisch verbunden. Die Drakken sprang nach vorne und pinnte ihren Gegenüber auf den Boden. “Du wei?t, dass ich dich einfach fressen k?nnte, ja?” Ein ver?ngstigtes Nicken war die einzige Antwort, die sie erhielt. “Also. Dann sag mir jetzt, wo mein verdammtes Schwert ist.” “Keule wollte es für sich selbst. Ich schw?re ich wei? es nicht, ich habe es nur gestohlen und in das Versteck gebracht, was danach mit deinem Schwert passiert ist, wei? ich nicht. Keule wird es haben, vermute ich mal, aber er ist nur selten selbst im Versteck.” “ARGH” mit einem Aufschrei stand die Drakken auf begann in kleinen Schritten hin und her zu gehen.
Adelaide war von den Ereignissen gefesselt und merkte erst viel zu sp?t, dass Dreren verschwunden war. Er hatte drei Groschen liegen gelassen, auf einem davon war etwas eingekratzt. Eine kleine krude Figur die scheinbar erh?ngt wurde. W?re in den letzten Minuten nicht so viel passiert, würde Adelaide es bei dem Anblick mit der Angst bekommen, aber Verwunderung war alles was zum Vorschein kam, w?hrend sie die Münze untersuchte. Abgesehen von der eingekratzten Figur war die Münze, sowie die anderen beiden v?llig gew?hnlich. Zumindest, soweit Adelaide das beurteilen konnte. Sie hatte kein Mana und dementsprechend keinen Zugriff auf Magie. Sie war eine von vielen die für Magie v?llig blind waren, schlie?lich wurde nur eine in einhundert Personen mit Mana geboren. Für den Fall, dass die Münzen von Bedeutung waren, deponierte sie die kleinen rotbraunen Metallstücke in ihrer Tasche.
Als Adelaide sich dann in der Taverne umsah, sah sie den hochgewachsenen Mann, aber die feurige Drakken, war bereits gegangen. Sie war hübsch, dachte Adelaide sich. Drakken hatten eine ganz eigene Art von Sch?nheit, nicht wie die übernatürliche Perfektion von Elfen. Drakken konnten wundersch?n gl?nzende oder gar schillernde Schuppen haben, so weich wie Haut oder so rau wie unbearbeitetes Eisen. Und die Augen erst. Adelaide hatte vor einigen Jahren einen Drakken kennengelernt, der brennende Augen hatte. Im wahrsten Sinne des Wortes. Seine Pupillen waren durchgehend in Bewegung, flickernd wie Feuer, aber in einem Blau, wie von einem Saphir. Die Augen von der Drakken, die gerade die hinteren Tische der Taverne umgesto?en hatte, waren schwer zu beschreiben, denn Adelaide hatte diese Farbe noch nie gesehen. Sie würde es als eine Mischung aus einem satten Blau und einem leuchtenden Türkis bezeichnen, aber es war so viel mehr, als nur eine Mischung, Die Augen konnten direkt durch die Seele starren, so intensiv war die Farbe und der Blick der Drakken.
“-werde es einfach gleich über deinen Kopf kippen” Adelaide tauchte im letzten Moment aus ihrem eigenen Kopf auf um die junge Schankmaid davon abzuhalten das Ale über sie zu kippen. Wenn Blicke t?ten k?nnten, dann... naja dieser Blick würde eher verwunden, aber es war dennoch einschüchternd. Dabei war Adelaide nicht nur ?lter, sondern auch gr??er und definitiv besser trainiert. Vermutlich. Aber abgesehen vom Tanz hatte sie seit Jahren nicht mehr trainiert. Also w?re die Schankmaid wom?glich doch auf Augenh?he. Aber selbst einen ebenbürtigen Gegner konnte man-
Die Schankmaid starrte unverst?ndlich auf die seltsam gekleidete Frau, die SCHON WIEDER in Gedanken verloren vor sich hinstarrte. Sie entschied es aufzugeben und stellte einfach den Krug ab und nahm sich vor den restlichen Tag einfach nicht mehr in diese Ecke zu kommen. Dafür wurde sie nicht gut genug bezahlt. Oder überhaupt bezahlt. Sie lie? Adelaide hinter sich und ging zurück an die Theke um weiter zu arbeiten.