Sams Schritte wogen schwer als er die Leiter hinunterkletterte und sich auf den Weg zu seinem Ziel machte. Er hielt direkt neben dem Deep Diver Raum inne und begann zu scannen. Der Deep Diver schien eine Kamera auf sich selbst gerichtet zu haben, um seinen K?rper im Blick halten zu k?nnen, das war ein Problem, denn Sam musste genau durch dieses Blickfeld durch. Er begann einen Loop aufzunehmen und versuchte diesen so unauff?llig wie m?glich zu installieren. Um den Diver kurzzeitig abzulenken, damit er dies nicht bemerken würde, nutzte er den Verteiler Kasten auf der Stra?e um die Stromverbindung kurz um 70% zu verringern. Der Diver begann sofort seine Verteidigung hochzuziehen, da er einen Angriff erwartete und lie? dabei die Kamera ungeschützt, da er mit dieser nur oberfl?chlich verbunden war. Sam installierte den Loop und begann im selben Moment Loops für die Webcam des Cyberdecks zu erstellen, was jedoch schwieriger war, da sich eine hübsche Corpo Dame in dunklem Blazer, davor befand und zu arbeiten schien. Sam reaktivierte den Strom und erkannte, wie die Leute im Raum panisch nach der Ursache suchten. Und mit einem Mal wurde Sam klar, wie er vorgehen konnte, um niemanden dabei zu t?ten. Er überlastete den Verteiler drau?en und sandte die gesamte verfügbare Energie durch das Kabel, welches hierherführte. Als der Verteilerkasten im Haus durch die Last in die Luft flog wurde alles dunkel. Der Deep Diver war durch das Schutzprogramm, das jeder Diver hatte in eine Art Quarant?ne gesperrt, bis Strom wieder verfügbar war. Sam ?ffnete die versteckte kleine Tür, die vom Wartungsgang in den Raum führte, in dem der massive Diving Stuhl stand. Sam musste einige Kartons zur Seite r?umen, bis er durchkam, aber da diese alle leer waren, verursachte das kaum L?rm. Sam aktivierte die Low Light Funktion seiner Augen und sp?hte in den zweiten Raum. Drei Personen. Die gutaussehende im Blazer, ein kleiner dicker im Anzug und was vermutlich der zweite Mancer war der nun ausgejackt war und versuchte die Lichter manuell einzuschalten. “Verdammt Karl, was soll das hier?” bellte der Kleine den Mancer an, der darauf antwortete “Der Strom ist weg, es gab eine kurze Spitze in der Leistung und dann hat vermutlich eine Sicherung versagt. Ich geh schauen, Sir” “Und du Sarah? Was machst du? Nur auf deinem Arsch rumsitzen wie sonst auch?” “T-tut mir leid, Sir. Ich wei? nicht was ich machen kann ohne Strom. Ich bin nur eine Analystin.” stammelte die Frau panisch. Sam schlich an die beiden heran und packte den kleinen Fettsack von hinten. So jemanden würde keiner vermissen. Er zog seine Hamatachi und schoss ihm zwei Kugeln in die Seite seines Kopfes. Die Frau kreischte und warf sich mit erhobenen Armen zu Boden “BITTE NICHT, BITTE” doch Sam trat an ihr vorbei, verband sein Data Kabel mit dem Cyberdeck und installierte einen Daemon, der booten würde, sobald man das Cyberdeck hochfahren würde. Ab da würde Sam freien Zugriff auf das gesamte Netzwerk haben. Er beugte sich zu der Frau herunter: “Verlass das Geb?ude und deinen Arbeitgeber. Dann werde ich dir nichts tun” Mit diesen Worten drehte Sam sich, und begann die Codes zu schrieben die er dem Daemon schicken konnte, sobald dieser Online war. Mit diesen Codes würde das gesamte System von Grund auf zerst?rt werden. Doch noch w?hrend Sam mitten in seiner Arbeit war ging das Licht wieder an und blendete ihn. Er deaktivierte sein Low Light und brach in einen Sprint zur kleinen Tür aus. Wie zur H?lle hatte es der Typ geschafft den Strom wieder laufen zu lassen. Sam kroch durch den Durchgang, zog einige der Kisten wieder hinter sich und schloss die Tür. Bevor er jedoch die Leiter wieder hochkletterte, überprüfte er seinen Daemon. Das Cyberdeck war mit dem zurückkehrenden Strom sofort wieder hochgefahren und der Daemon war nun tief im System verankert. Zumindest das hat so funktioniert wie erhofft. Er aktivierte den Daemon und lie? ihn im System wüten, um so viel Schaden wie m?glich anzurichten.
Die ganze Sache geriet zu sehr au?er Kontrolle. Sam hatte sich vorgenommen, niemanden zu t?ten, doch nun lag eine Leiche mitten im Raum, er hatte sich vorgenommen, den Daemon selbst zu steuern, um jede Datei zu vernichten, doch nun musste er es autonom machen, bevor der Mancer zurückkam. Er musste wirklich anfangen seine Pl?ne mehr als nur einmal durchzudenken. Vorsichtig stieg er die Leiter nach oben und schlich in das Treppenhaus. Dort verharrte er für einige Momente und lauschte. Tropfendes Wasser irgendwo über ihm, das Tapsen von Ratten, die durch die leeren Flure huschten und das Ferne Auftreten von weichen Schuhen, kaum auszumachen, weit unter ihm. Sam war noch nie ein gro?er Glücksspieler gewesen, doch würde er sein neues Motorrad darauf verwetten, dass das der Mancer sein musste. Die Schritte waren langsam und vorsichtig, aber bestimmt. Sam stellte sich vor wie sein Gegenüber langsam die Treppe hochstieg, Waffe in der Hand und um jede Biegung sp?hte, bereit sofort zu schie?en. Um das Spielfeld zu ebnen, zog auch Sam seine Waffe, blieb jedoch weiterhin in der Wartungstür stehen und blickte nach unten.
Das schwache Leuchten der noch nicht zerschmetterten Fake Neon R?hren warfen einen Schatten auf den Boden, der vorsichtig um die Biegung des Treppenhauses ging. Sam zielte das simple Visier seiner Hamatachi auf die Biegung, doch der Schatten schien eingefroren zu sein. Hatte Sam sich durch etwas verraten? Der Schatten verschwand und Sam vernahm das Ger?usch von sprintenden Fü?en. Er sprang von seiner Position auf und jagte seinem Ziel hinterher. Als er den Flur, in dem sich die R?ume der Corpos befanden, passte, sah er die Figur der Corpo Frau, die scheinbar ein Zeichen gegeben hatte. Aber Sam hatte nicht die Zeit, sich darum zu kümmern und raste stattdessen die Treppe hinab. Knack. Dunkelheit. Sam stürzte und fiel die Treppe einige Stufen herunter, v?llig orientierungslos. “Was...” begann er, doch da spürte er die zierlichen digitalen Finger des Cybermancers der gerade Sams Cyberware beeinflusste. Sofort konzentrierte er sich auf seine Verteidigung und zog mehrere ICE Schichten hoch. Er aktivierte seine Notfall Daemons und warf den Eindringling aus seinem System. Licht und Ton kamen zu Sam zurück, doch war seine Verteidigung so Ressourcen lastig, dass er kaum etwas anderes tun konnte, was seine Augs betraf. Der Corpo stand über Sam und schien vom Rauswurf aus seinem System, bet?ubt zu sein, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Sam sprang zur Seite, um die Biegung des Treppenhauses, und schaffte es drei Schuss abzufeuern, bevor er aus dem Sichtfeld des Mancers war. Ob er traf, wusste er nicht, denn sein Zielsystem war offline und Sam war noch nie besonders zielgenau gewesen. Sam rappelte sich auf und wartete darauf, dass er gleich angegriffen wurde, jedoch h?rte er nur sich entfernenden Schritte. “Du kommst hier nicht weg” knurrte Sam und begab sich die Treppe wieder ein Stück nach oben. Waffe im Anschlag, wandte er sich dem wenig beleuchteten Flur zu. Lediglich eine Leuchtr?hr war hier noch operabel, flackerte jedoch wie in einem Horror Film. Sam bewegte sich langsam und bedacht. Einen Fu? vor den anderen, Knie leicht gebeugt und Blick über die rudiment?re Zielvorrichtung seiner Waffe verlaufend. Er versuchte so wenig Ger?usche wie nur m?glich zu machen, w?hrend er sich konzentrierte, um selbst Ger?usche auszumachen, die von seiner Umgebung kamen. Doch wo auch immer sich sein Gegner versteckt hielt, er schien sich nicht zu bewegen und keinen Ton von sich zu geben. Sam blieb stehen und begann sein ICE ein wenig zu reduzieren und versuchte alle Datenstr?me um ihn herum im Auge zu behalten. Der K?der schien zu funktionieren, da nach wenigen Sekunden ein Angriff auf Sams Neuralnetzwerk kam. Sam verfolgte diesen Angriff zurück und sah, dass er von einem der letzten R?ume auf der linken Seite kommen musste. Mit einem Mal zog er seine Verteidigung wieder hoch und rannte los. Er hatte bisher gesehen, dass die meisten Türen in diesem Geb?ude geschlossen waren, also musste er nur darauf achten welche Tür offen, oder zumindest unverschlossen war, um den richtigen Raum zu finden.
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Das letzte Zimmer stand mit weit offener Tür da und Sam verlangsamte seinen Schritt. Er lehnte sich an die Wand, direkt neben dem Türrahmen und rief: “Hey, wenn du das hier überleben willst, dann gib einfach auf. Deiner Partnerin oben habe ich ja auch nichts getan. Ich will nur dafür sorgen, dass du dich nicht in das einmischt was ich hier zu erledigen habe” “Leck mich. Ich war selbst mal ein Operative. Ich wei? wie sowas l?uft. Ich komme hier nicht einfach so raus.” Noch w?hrend er sprach, begann der Cybermancer zu schie?en und Funken flogen nah, zu nah, an Sams Gesicht vorbei. Sam zuckte nach hinten und ging einen Schritt von der Tür weg. “Verdammt man, ich will dir echt nichts tun, solange es nicht n?tig ist” rief Sam der die Daten seines Daemons aufrief, um zu überprüfen, wie weit das Daten Schreddern vorangegangen war. Zu seinem Entsetzen sah er, dass lediglich 27% erledigt waren und der Daemon verschwunden war. Der Deep Diver musste aus der Quarant?ne herausgekommen sein und die Kontrolle wieder an sich gerissen haben. Das erkl?rte, warum der vorige Angriff auf seine Hardware so stark war. Der Cybermancer, mit dem Sam sich gerade auseinandersetzte wurde durch den Deep Diver unterstützt.
Es ging alles den Bach hinunter, nichts lief wie gedacht und Sam begann sich zu fragen, ob er selbst nun die Beute war. Er konnte sich erinnern ein altes Anti Gewalt System in der Lobby des Geb?udes gesehen zu haben. Eine Selbstschussanlage, die in der Regel mit Gummi Geschossen geladen war und direkt mit dem Netzwerk der Polizei verbunden war. Doch war es ein Kinderspiel den Zugriff über das System zu erzwingen, wenn man ein einigerma?en guter Mancer war. Sam konnte nicht sagen, ob das System noch funktionierte, das es bei seinem Eintritt, nicht einmal einen Scan gemacht hat. Doch wollte er es nicht in einer Situation wie jetzt herausfinden.
Sam sah weitere Funken vom Türrahmen kommen und entschied sich, die Sache jetzt direkter zu beenden, als er es wollte. Er drehte sich zur Seite und nahm die Leuchtr?hre ins Ziel. Es kostete ihn drei Schüsse zu treffen, doch als die R?hre zerbarst, fiel der Flur in Dunkelheit. Sam aktivierte seine Low Light Nachtsicht und legte sich auf den Boden. Wie Sam vermutete begann der verschanzte Mancer panisch auf die Tür zu schie?en, doch weiterhin auf K?rper- und Kopfh?he. Sam kroch gerade weit genug nach vorne, um in den Raum sehen zu k?nnen. Der Corpo war hinter einer Couch in Deckung gegangen und hatte eine MP in der Hand, mit der er in unregelm??igen Intervallen schoss, wohl in der Hoffnung Sam durch Zufall zu treffen. Sam zog seine Waffe an seinem K?rper vorbei und zielte. Mit angehaltenem Atem schoss Sam. Zu seiner Scham trafen die ersten 7 Schüsse nicht, erst mit Schuss 8 und 10 traf er den Kopf des corpos hinter der Couch, das Eintrittsloch von Kugel 9 konnte Sam nicht einmal erkennen, so weit ab von seinem Ziel war es. Zu meiner Verteidigung, ich habe es noch nie wirklich n?tig gehabt manuell zu zielen, versuchte er die Sache vor sich selbst zu rationalisieren. Sam erhob sich und spürte pl?tzlich einen stechenden Schmerz in seinem Rücken, er drehte sich, w?hrend eines weiteren Stichs des Schmerzes, welcher durch seinen K?rper fuhr. Im Flureingang stand die Frau von vorhin mit erhobener Pistole in der Hand und ver?ngstigter Haltung. Sam schlüpfte durch die ge?ffnete Tür und sah an sich herab. An seiner linken Flanke floss Blut ungehemmt an ihm herab und dem Schmerz nach war das ebenso der Fall für seinen oberen Rücken.
Verdammt nochmal. Er h?tte seine Neugier über diesen Ort einfach ignorieren sollen. Er h?tte seinen dummen Job erledigen und nach EEI zurückkehren sollen. Aber nein. Er musste ja unbedingt seine Nase in alles stecken. Und das an sich reichte ja nicht. Warum war er so weit gegangen. W?re es sein Auftrag gewesen, w?re das etwas anderes, aber Sam erhielt absolut gar nichts dafür, dass er sich hier mit einer Corp anlegte, um die Daten von Leuten zu schützen, die er nie treffen würde.
Sam lies einen Schrei des Hasses und der Verzweiflung, tief aus seiner Kehle dringen und schnappte sich die MP der Leiche neben ihm, stellte sie auf vollautomatisch und warf sich aus dem Zimmer heraus. W?hrend er aus der Tür flog, schoss er auf die Schattenhafte Figur. Er feuerte noch immer, als er hart auf den Boden prallte. Eine Sekunde danach klackte die Maschinenpistole leer auf und Stille legte sich über den dunklen Flur. Sam blieb jedoch noch liegen. Er warf die MP zur Seite und blickte den Gang hinab zur nun auf dem Boden liegenden Corpo Frau. Um sie herum sah er wie sich der Boden verdunkelte und den erleuchteten Teil des Bodens rot f?rbte.
“Fuck.”
Das war das einzige, das Sam aus dem Mund kam. Es war das einzige in seinem Kopf. Er verfluchte die Corpos, dass sie sich so wehrten, er verfluchte die Corp, dass die Situation überhaupt existierte, und er verfluchte sich selbst, dass er einfach st?ndig Mist baute. Der Deep Diver war nun der letzte überlebende und Sam bete zu den nicht existierenden G?ttern, dass er das Geb?ude hinter sich lassen k?nnte, ohne einen weiteren Tod zu verschulden.
Langsam und benommen erhob er sich. Der Schmerz seiner Wunden war fast schon vergessen und Sam taumelte langsam durch den Flur auf die Treppe zu. Er behielt seine Pistole weiterhin in der Hand und begab sich nach unten. Was er wegen dem Anti Gewalt Systems machen würde, sollte eine spontane Entscheidung werden. Er akzeptierte, dass er kein Recht hatte, hier einfach so herauszukommen. Zu seiner überraschung, schien das System deaktiviert zu sein, obwohl es oberfl?chlich funktionstüchtig schien. Auch der Druck gegen sein ICE war verschwunden, wie ihm beim Verlassen der Lobby auffiel. Der Deep Diver hatte sich wom?glich aus dem Stuhl bewegt, oder alle Systeme abgebrochen. Aus welchem Grund auch immer.
Sam drehte sich nach einigen tauben Schritten zur Eingangstür um, halb in der Erwartung den Diver dort mit einer Waffe zu sehen. Doch es kam niemand. Die Lobby blieb leer. Sam war dankbar. Er verstaute die Pistole und ging auf die Schatten der gro?en Geb?ude zu, um in einer der vielen Gassen zu verschwinden.
Als er das Geb?ude nicht mehr erkennen konnte, lehnte er sich an die Wand und lie? sich daran herabrutschen. Mit bitterer Ironie stellte er fest, dass er genau wie in der vorigen Situation, bei dem Auftragsmord dasa? und sich selbst bemitleidete. Nur dass er dafür wenigstens bezahlt wurde. Bei seiner Aktion gerade hatte er auf voller Ebene versagt. Die Daten waren nur zu gerade mal einem Viertel zerst?rt, drei waren tot. Und er vermutete, dass der Diver Sams Signatur an dessen Vorgesetzte weitergeben würde und Sam somit zur Zielscheibe wurde.
“Fuck”
Mehr blieb ihm nicht übrig. Seine Gedanken waren leer und er driftete in einen Schlaf ab, der Sam in ein h?llisches Albtraum Land warf. Und Sam hie? es willkommen.