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Kapitel 4: Die andere Welt

  "Ihr müsst auf die Wünsche eures Volkes achten, mein Lord!", sagte eine Stimme bittend.

  "Ich bin der D?monenk?nig. Ich habe absolute Autorit?t. Wieso sollte mich so etwas kümmern. Meine Tochter ist die rechtm??ige Nachfolgerin. Sie tr?gt mein Blut in sich!"

  Diese Worte brüllte der D?monenk?nig Angel gerade zu heraus. Tobend stürmt er durch das Zimmer.

  Angel ist kr?ftig gebaut, doch ist sein h?heres Alter auch schon erkennbar. Seine feurig rote Haut, die einst allen, die sie sahen, Angst einjagte, ist heute eher grau. Seine Haare, einst schwarz, sind heute in fahlem aschgrau gef?rbt.

  Seine H?rner, gedreht wie die von Widdern, sind gro? geworden und zeugen von seiner Lebenserfahrung. Schlachten haben Kratzer und Narben hinterlassen.

  Angel ist gekleidet in eine schwarze Milit?runiform eines hochrangigen Generals. Da wo aber seine Stiefel und damit Fü?e h?tten sein sollen, befinden sich seine Hufe, die im Schein der Fackeln gl?nzen. Seine goldene Krone liegt heute etwas schief auf seinem Kopf.

  All sein Status, als der gro?e D?monenk?nig Angel, scheint aber heute nicht allzu nicht wichtig zu sein, da er hier nicht nur als K?nig, sondern vor allem als Vater vor ihnen steht: seinem Rat.

  Dieser besteht aus den Lords der fünf verschiedenen Spezies und den Stadthaltern, einer jeden Stadt. Sie sollen die Meinung ihrer V?lker repr?sentieren und dem K?nig helfen wichtige Entscheidungen für alle gerecht zu treffen.

  Sein Volk, so die Meinung der Vasallen, will und braucht einen anderen Erben. Einen m?chtigen oder m?chtige D?monin, der wie einst er mit seiner oder ihrer Macht die Welt erzittern lassen kann und eben halt auch danach aussieht.

  All das ist seine Tochter D?monenprinzessin Nika nicht auf dem ersten Blick.

  Sie besitzt zwar unglaubliche Macht, doch kann sie sie immer noch nicht kontrollieren. Dazu kommt ihr Aussehen was hier eher entscheidend ist. Sie ist ein Halbd?mon. Das meiste hat sie von ihrem Vater geerbt. Dazu geh?ren seine rot leuchtende Haut, die schwarzen Haare und seine m?chtige Stimme.

  Von ihrer Mutter hat sie die spitzen kurzen H?rner und die Krallenfü?e. Au?erdem wachsen ihre kleinen lilafarbenen Flügel unterhalb der Schulter. Eben dieses Gesamtbild st?rt das perfekte Bild eines Herrschers.

  "Wer meine Tochter nicht anerkennt, beginnt Hochverrat an ihr und an mir, der Krone. Sie ist mein einziges leibliches Kind." Seine furchtbar lauten Schritte und die laute tiefe Stimme, sind selbst der Prinzessin Nika zu laut. Sie sitzt in einem Versteck innerhalb der Mauer.

  Die Hauptresidenz ist von geheimen G?ngen und Lüftungen durchzogen. Und in einem dieser sitzt nun die Prinzessin an einem Lüftungsgitter. Dieser trennt den Lüftungsschacht und dem Ratssaal.

  Vorsichtig sp?ht sie in den Saal hinein. Der Architekt liebte unkonventionelle Formen. Darum ist der Saal als Dreieck geplant und gebaut worden. In der Spitze befindet sich in erh?hter Position der Thron des D?monenk?nigs. Drei Stufen müssen genommen werden, um zum Thron zu gelangen. Vor den drei Stufen ist eine wenig Platz, sodass sich Bitsteller auf den Boden knienen k?nnen.

  Dahinter in einem Halbkreis befinden sich fünf schickere Stühle für die Lords der D?monen. Diesen folgen die Sitze ihrer Diener. Jede dieser fünf Fraktionen ist durch einen Sichtlichen Abstand voneinander getrennt.

  Der Boden ist mit verschieden farbigen Steinen gebaut worden. Teppiche markieren die Laufwege. Licht kommt ausschlie?lich von den an der Wand und an den vier S?ulen befestigten Fackeln, welche zwischen den fünf Fraktionen die Decke halten. Immer wenn ein Luftzug durch den Saal zieht, flackert das Licht auf. Die Fenster sind mit schweren Vorh?ngen abgedeckt. Farben sind nicht zu erkennen, da alles im roten Schein der Fackeln liegt. Heute haben sich fast alle der Lords und Ladys und ihre Stadthalter versammelt.

  Der Raum ist gefüllt und dennoch ist es still, abgesehen von den Rednern, die mit der Bitte gekommen sind, einen neuen Erben zu bestimmen.

  Der Grund ist ebenso offensichtlich, wie auch aus unserer menschlichen Sicht absto?end, aber so sind die Gesetzte. Der D?monenk?nig setzt sich nun auch wieder auf seinen Thron.

  Es meldet sich nun der Lord der Sukkubus, Lord Devud, zu Wort.

  Er ist als Vertreter seiner Frau gekommen. Sie, Lady Emmas, hat den Lord Titel geerbt. Sie hat ihn dann als Gemahl ausgew?hlt. Er ist zwar klein und neigt etwas dazu sein Leben in vollen Zügen zu genie?en, aber passt sein Auftreten an den eines hohen Aristokraten. Sein Bauch ist daher in den letzten Jahren gewachsen.

  Mit seinen kleinen Flügeln, die oberhalb seiner Hüfte gewachsen sind, kann er schon lange nicht mehr fliegen. Sie gelten jedoch immer noch als Sch?nheitsideal unter allen M?nnern der Sukkubus. Seine Haut ist schuppig und schillert in fast jedem Licht wie ein Amethyst.

  Dazu wachsen ihm am Kopf schwarze Haare. Seine kleinen spitzen H?rner sind mit etwas Gold beschmückt. Dies ist seine Krone als Lord. Er ist ein hervorragender Diplomat. Deshalb wurde er von Lady Emmas erw?hlt.

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  Nun ist er hier, um ihren Wünschen nachzukommen und das Wort an seinen K?nig zu richten, ihn wieder auf den rechten Pfad zu führen: "Mein Lord, Eure Tochter ist ein Mischling und das ist sehr offensichtlich. Wir k?nnen es nicht verschleiern. Bald ist ihr Namenstag. Sie wird sich dem Volk pr?sentieren müssen. Das Volk war schon entsetzt als ihr die ehemalige K?nigin Anastina ehelichtet. Seit Anfang der Zeit müssen Familien aus reinrassigen Mitgliedern bestehen: D?mon zu D?mon, Sukkubus zu Sukkubus, Werwolf zu Werwolf, Vampir zu Vampir und Dunklen Tiermenschen zu den Dunklen Tiermenschen. Dieses Gesetzt ist seit dem ersten D?monenk?nig in unseren Gesetzen verankert. Das war vor 600 Jahren. Sonst w?re dieses Reich nicht entstanden und es w?re gegen die Menschen gefallen. Es..."

  "Genug!", brüllt der D?monenk?nig, springt auf und geht langsam und bedrohlich auf den Lord zu. Dabei fordert er den Lord wütend auf weiter zu reden: "Kommt zum Punkt, was wollt ihr mir damit sagen!"

  Er hebt den Zeigefinger. Mana manifestiert sich in Form von Magie. Blut flie?t aus dem Finger des D?monenk?nigs und bildet ein gro?es hammer?nhliches Gebilde. Dann bewegt sich dieses Gebilde über den Lord. Nur noch ein kleiner Rinnsal von Blut verbindet den Finger und diese Waffe.

  Das Ganze hat gerade mal zwei Sekunden gedauert. Es flie?t immer noch Blut in den “Hammer”, sodass dieser w?chst.

  Bevor der D?monenk?nig seinem Untergebenen den Erdboden gleich macht, meldet sich der Lord der Vampire, Lord Simon, zu Wort. Im Gegensatz zu seinen Vorrednern ist der Vampir eher von heller Hautfarbe. Sein Muskel bepackter Bauch ist in ein helles grau getaucht.

  Aber auch er hat die für das D?monenreich typischen rabenschwarzen Haare. Er tr?gt eine lange schwarze Hose und einen Mantel dazu. Diesen hat er nie zugekn?pft.

  Nun aber steht er auf. Langsam durchquert er den Raum. Er nimmt die ersten zwei Stufen bed?chtig. Er steht nun genau eine Stufe unter dem K?nig. Dann kniet er nieder und streckt die H?nde mit einem Papier nach vorn.

  "Mein Lord, auf diesen Stück Papier findet ihr unsere Unterschriften. Wir wollen, dass ihr entweder ein D?mon ehelicht und einen neuen Erben schafft oder ihr einen D?mon adoptiert und zum Erben erw?hlt. Tut dies für das Reich und die Zukunft eurer Dynastie. Nur die Rasse der D?monen darf den D?monenk?nig stellen. Und eure Tochter ist dies nicht genug"

  Der D?monk?nig wird noch r?ter, als er ohnehin schon ist. Er brodelt vor Zorn. Wie kann diese halbe Portion es nur wagen. Seiner Familie auch nur anzudrohen, dass sie nicht mehr f?hig w?re zu herrschen.

  Nur weil er seiner Liebe zu seinem Glück gefolgt ist. Dies ist eine Freiheit, die er seinem Volk schenken wollte. Es leiden alle unter diesem Krieg. Alle F?higen ziehen in den Kampf für die Sicherheit ihrer V?lker. Er als Herrscher wollte dieses Gesetzt abschaffen, nachdem er seine wahre Liebe fand.

  Es war diese pers?nliche Beziehung die ihn als Prinz in der Armee überleben lassen hat. K?nigin Anastina, damals noch eine einfache Soldatin des Versorgungszuges, hat ihn immer wieder aufgebaut und Mut gemacht.

  Er lie? sie in seine pers?nliche Kampfgruppe wechseln. Sie haben sich in vielen erfolgreichen Schlachten als die Drachenschl?chtertruppe bekannt gemacht. Sie sind zu lebendigen Helden geworden.

  Alle in dieser Truppe geh?rten zu der Elite des Reiches. Heute sind sie fast alle hohe Gener?le geworden oder schon im verdienten Ruhestand. Doch Anastina blieb an seiner Seite, erst als Freundin und sp?ter als seine Frau. Sie sind gemeinsam durch H?hen und Tiefen gegangen.

  Sie wollten dieses Gesetzt abschaffen und waren auf einem guten Weg. Viele aus dem Volk stimmen dem neuen Vorschlag zu und ihre Beliebtheit stieg. Die K?nigin sorgte für echte Liebe unter seinen Untertanen.

  Viele neue Familien gründeten sich. Dann, als es aber zum Verkünden des neuen Gesetztes kam, kam heraus dass die K?nigin schwanger ist. Also wurde die Verkündigung des Gesetzes auf ihren Geburtstag verschoben.

  Wenn die neue Prinzessin auf die Welt kommt, werden die alten durch die neuen Gesetze ersetzt. Doch es entstand nur Chaos und eben diese neuen Familien, die sich aus reiner Liebe gründeten, nun um ihr Existens Recht k?mpfen müssen.

  Wie kann er es nur seinem Volk und seiner geliebten Familie rechtmachen. Seine Frau ist bei der Geburt ihres Kindes gestorben und er konnte nur seine Tochter mit seiner Magie retten. Ihr fehlten ein Fu? und ein starkes Herz. Beides war noch nicht vollausgebildet.

  Mithilfe seiner K?rpermanipulationsmagie trennte er Zellen von sich selbst ab und bastelte daraus einen Fu? für sie. Anastina gab ihr teile ihre Herzen.

  Für ihn blieben keine bleibenden Sch?den und seine Tochter ist nun v?llig gesund.

  K?nigin Anastina lag w?hrenddessen im Sterben und war berührt von dieser Geste. Ihre letzten Worte halten im immer noch durch den Kopf: "Mein K?nig, ich liebe euch und unsere Tochter. Mein Teil lebt nun in ihr. Schützt sie. Sie wird uns in eine gl?nzende Zukunft führen. Und ich werde.. für .. immer .. bei .. euch sein.. und wachen..."Dann schlief sie ein und tat ihren letzten Atemzug. Diese Worte ziehen ihm seit mehr als 10 Jahren durch seinen Kopf.

  "Mein Lord?", fragt Lord Simon vor ihm, "Geht es euch gut?" Erst jetzt wird ihm klar, dass er seit mehreren Minuten in seinen Gedanken versunken war. "Ich nehme euren Wunsch an mich.", erwidert er s?uerlich, streck seine freie Hand aus und nimmt die Schriftrolle.

  Ebenso flie?t das Blut in seinen K?rper zurück. Der D?monenk?nig l?st seine Magie auf. Lord Devud atmet leise auf. "Mein Lord, bitte denkt darüber nach.", gibt die Lady der Dunklen Tiermenschen der Bitte Nachdruck.

  Der D?monenk?nig sieht in viele besorgte Gesichter. "Ich werde darüber nachdenken.", sagt er schlie?lich und legt das Papier auf einen kleinen Tisch.

  Die Prinzessin aber klettert durch die Lüftungssch?chte zurück in ihr Zimmer. Ihr laufen Tr?nen über ihr Gesicht. sie kann gar nicht anders als sich selbst zu verfluchen. Sie macht seit ihrer Geburt nur Probleme.

  Ihre Hauslehrer schimpfen über sie und ihre Unf?higkeit. Im Gotteshaus ist sie auch nicht erwünscht. Der Priester warf ihr vor: du darfst gar nicht existieren. Sie hat keine Freunde oder niemanden der sie auch nur im Ansatz mag. Nur ihr Vater k?mpft für sie.

  Endlich hat sie ihr Zimmer erreicht. Sie krabbelt aus dem Schacht und rennt zu ihrem Bett. Dort schnappt sie sich das erst beste Kissen. Sie erhebt ihre Hand und bildet daraus eine Faust.

  Dann schl?gt sie immer und immer wieder auf das Kissen ein Dabei rennen ihr Tr?nen über das Gesicht. Ihr Hass, ihre Wut und ihre Trauer. All ihr Leid liegt in diesen Schl?gen. Ihre Magie spielt nun auch wieder verrückt. Unbewusst ver?ndert sie ihre Zellen, sodass ihre Hand anschwillt und immer gr??er wird. Ihre Finger werden immer Spitzer und mit Krallen bestückt. Es dauert nicht lang, da bleiben von dem Kissen nur noch Fetzen übrig.

  Ihr schluchzen und weinen wird immer lauter. Ihre Schl?ge werden langsamer und kraftloser. Sie l?sst sich auf ihr Bett fallen. Ihr Gesicht landet im n?chsten Kissen.

  Dann l?sst sie einen Schrei frei der fast die ganze Residenz erzittert. Sie liegt dort allein. Ganz allein verlassen von allen. Doch in ihrem Herzen ist etwas. Es h?lt sie warm und geborgen. Mit diesen Gedanken f?llt sie in einen Traumlosen Schlaf.

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