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Kapitel 5: Ein schrecklich kompliziertes Leben

  "Prinzessin, steht auf!", ruft eine Stimme. Nika merkt, wie sie unsanft geschüttelt wurde. Sie grummelt etwas. Eigentlich wollte sie noch nicht zurück in die Realit?t. Ihr Traum war heute ein besonders sch?ner.

  Sie hatte mit einer Frau gespielt. Sie war ihr recht ?hnlich. Die lilafarbenen Flügel, die spitzen H?rner und die Krallenfü?e. All das, was Nika von ihrem Vater trennt stellt diese Frau da.

  Sie erscheint immer in ihren Tr?umen wenn sie besonders unglücklich eingeschlafen ist. Und heute konnte sie sogar zum ersten Mal ihr Gesicht sehen.

  Sie fühlte sich geborgen, doch nun zerrt die Realit?t an ihr. Sie wird der Fremden entrissen. Nika wei? nicht wer sie ist.

  "Prinzessin, steht jetzt auf! Ihr werdet erwartet. Euer Vater will euch sehen.", sagt die Stimme erneut barsch. Nun schl?gt Nika die Augen auf.

  Sie sieht zwei Dienstbotinnen, die ihrer Arbeit nachgehen. Dann muss Nika blinzeln, da gerade eine Dienstbotin die Vorh?nge von den Fenstern zur Seite schiebt. Die andere steht am Kleiderschrank und stellt ihr heutiges Outfit zusammen.

  "Bitte, Prinzessin, kommt hierüber.", meint nun die Dienstbotin, die bis eben noch an den Fenstern stand, und deutet auf einen kleinen Hocker. Nika schl?gt die Decken zurück und krabbelt aus dem viel zu gro?em Bett. Dann begibt sie sich zum Hocker und stellt sich darauf.

  Die Dienstbotinnen beginnen sie erst aus ihrer Kleidung von gestern zu sch?len. Dann holt die eine Wasser und Seife, w?hrend die andere die dreckige W?sche in einen Schacht in der Wand wirft.

  Nika kennt die Namen dieser beiden nicht. Fast das gesamte Schlosspersonal wirft ihr anekelte Blicke zu. Sie dürfte ja gar nicht existieren. Gesetzlich ist sie eine Au?enseiterin und müsste eigentlich verbannt werden. Nur weil ihre Eltern nicht derselben Spezies angeh?ren.

  Darum tragen alle, die mit ihr arbeiten immer Handschuhe. Auch jene, die ihr eigentlich wohlgesonnen sind. Jene die darauf hoffen, dass sie und ihr Vater die Gesetze ?ndern. Doch um nicht unter den radikal Konservativen aufzufallen und dann ein schlechtes Leben als Au?enseiter zu führen, halten sie den Mund und zeigen nur ihren Respekt, wenn diese unter sich sind.

  Also wollten viele nicht Nika ihren Namen verraten. Anfangs versuchte sie ihnen Namen zu geben, doch das brachte nur noch mehr Probleme mit sich. Also gab sie es auf.

  Dann beginnt Nummer eins sie zu waschen und Nummer zwei trocknet sofort ab. Diese beiden wollen so wenig Zeit wie m?glich bei ihr verbringen, darum arbeiten sie schnell und achten nicht wirklich darauf ob sie eventuell zu grob mit ihr umgehen.

  Nika ist das gew?hnt und akzeptiert diese Behandlung. Sie hat schon seit langem ihr Leben akzeptiert, da sie eben nichts ?ndern kann. Sie hat sie versucht mit den Personen zu sprechen und sie versucht zu überzeugen gemeinsam gut zusammen zu arbeiten, doch das bewirkte nichts.

  Dann hatte sie sich bei ihrem Vater beschwert. Der K?nig verteilte Rügen und Entlie? die eine oder den anderen. Doch das ?nderte ebenso wenig.

  "Hebt den linken Fu?", sagt die eine. Nika hebt den linken Fu? und die Dienstboten beginnen sie anzuziehen. Eine sehr anstrengende Angelegenheit.

  Erst Strümpfe und Unterw?sche, dann kommt auch schon das Kleid. Hier und da folgen noch einige Anweisungen, damit die Dienstboten ihre Arbeit schnell und unkompliziert beenden k?nnen.

  Nika tr?gt normalerweise ein kürzeres Kleid in dunklen Farben, damit sie sich schnell bewegen kann und dank der dunklen Farben nicht sonderlich im Schloss auff?llt.

  Doch heute wird sie in ein gro?es und langes farbiges Kleid gezw?ngt. Ab der Hüfte aufw?rts sehr eng. Unterhalb der Hüfte liegen viele Schichten Stoff um ihre Beine, was ihr das Laufen erschwert.

  Eine der Dienstboten bietet ihr ein paar Schuhe an, die an ihre Fü?e angepasst wurden, aber sie lehnt ab. Damit haben die Dienstboten ihre Aufgabe beendet und verlassen den Raum durch den Seiteneingang. Sp?ter würde ein anderer kommen, um den Raum zu s?ubern, doch da würde sie schon weg sein.

  Sie steigt nun vom Hocker herab und geht zur gro?en Haupttor. Sie klopft zweimal vorsichtig an die Tür. Schon ?ffnet sich diese und Nika schreitet hindurch.

  Hinter der Tür liegt der gro?e Saal. Eine Halle so gro? wie ein kleines Stadium. Die Mitte hell erleuchtet durch ein Fenster in der Decke, wo die Sonne durchscheint. Die hohe Decke wird durch massive dekorativ geschmückte S?ulen gehalten. Die S?ulen bilden einen Kreis um die beleuchtete Mitte. Ein Balkon wurde nachtr?glich eingebaut, um auch für die wachsende Bev?lkerung genug Platzt zu bieten.

  Die Halle wird für alle wichtigen Feste und Ankündigungen benutzt. Vor 600 Jahren begann hier der Krieg gegen die Wesenheit. Doch heute stand lediglich ein Tisch in der Mitte. Ein Tisch mit zwei prunkvollen Stühlen.

  Ihr Vater sa? bereits auf einem der Stühle und wartete auf sie. Heute trug er k?nigliche Gew?nder, nicht so wie gestern seine Milit?runiform von Früher.

  Mit einem L?cheln im Gesicht bedeutete er ihr neben ihm Platzt zu nehmen. Sie l?uft daher etwas schneller durch den Raum, als es für Personen ihres Ranges würdig ist. Das ist ihr aber egal, denn ihr Vater ist nun mal der einzige der auf sie aufpasst. Bei ihm fühlt sie sich geborgen. Mit einem letzten Satz springt sie auf ihn zu, umarmt ihn kurz und nimmt dann auf ihrem Stuhl Platz.

  "Willkommen mein Kind.", verkündet der D?monenk?nig Angel, "Du wirst bald 12. Das hei?t, du wirst dann als meine Tochter dich vorstellen und ein Bankett geben. Dann wirst du in die Akademie gehen und alles Praktische lernen, um deinen Weg gehen zu k?nnen."

  Nika starrt ihren Vater an. Sie soll auf eine Akademie gehen? Sich dem Volk vorstellen? Ihren Weg finden? Sie hat mehr Fragen und angsteinjagende Vorstellungen als jemals zu vor. Ihre Angst steigt ins unermessliche.

  "Mach dir keine Sorgen Nika. Ab heute werden wir gemeinsam diesen Schritt vorbereiten. Heute wirst du deinen Schild erw?hlen."

  "Meinen Schild?", fragt Nika. Sie hat so viele Fragen, dass sie sie nicht mehr im Kopf behalten kann. Diese pl?tzliche Unterbrechung, brachte Angel aus dem Konzept. Diese Worte die er gerade sprach, kamen von seinem Vater, der ihn genauso hier seinen Schild erw?hlen lie?e.

  "Mit dem Schild ist ein D?mon gemeint, der sich an deine Seite stellt und dich in allen Phasen deines Lebens schützt", antwortet Angel, "Vor etwa zwei Wochen wurde im ganzen Reich verkündet, dass die Prinzessin einen Schild sucht. Die Kandidaten wurden von Prüfern der Palastwachen getestet. Nur welche, die reinen Herzens, m?chtiger Kraft und absoluter Treue haben diese Tests bestanden."

  Angel lie? eine bedeutsame Pause. "Es liegt nun an dir. W?hle weise."

  Mit diesen Worten endet die Ansprache und es kehrt stille ein. Nika wartet und schaut Angel. Angel deutet auf das gro?e Tor. Nika folgt seiner Hand und starrt nun auf das Tor. Es passiert nichts. Mehrere Minuten passiert nichts.

  "Ich sagte!", beginnt der D?monenk?nig von neuen etwas gereizt, "Es liegt nun an dir! W?hle weise!"

  Da rief eine Stimme: "?ffnet nun das Tor!" S?nger stimmen eine feierliche Musik an. Nun ging auch das Tor auf. Hundert D?monen schreiten in die Halle. In einer Reihe geordnet, in voller Kampfmonitur und mit spiegelnden Waffen marschieren die Kandidaten auf die Mitte zu.

  Bevor der erste den Lichtkreis betritt, h?lt er an und geht auf die Knie. Die n?chsten folgen und knien sich jeweils links und rechts dazu, bis es zehn D?monen in einer Reihe sind. Dann folgt die zweite Reihe, dann die dritte und so weiter. Am Ende knien die Einhundert Wesen in einem Block mit zehn Reihen. Die S?nger lassen den letzten Ton verklingen und ziehen sich dann zurück, um nicht die Auswahl zu st?ren.

  Es sind alle d?monischen Spezien vertreten. Unterschiedlichste Pers?nlichkeiten knien hier von Nika und dem D?monenk?nig Angel. Bei vielen ist der Kampfstiel erkennbar, bei anderen sind die Waffen versteckt.

  Ein Offizier der Palastwache tritt vor die Kandidaten. Er verneigt sich vor Angel. Dann dreht er sich um. Nun richtet er seine Letzten Worte an die Kandidaten: "Kandidaten erhebt eure Blicke und schaut auf die Prinzessin. Alle die ihr dienen und ihr Leben für sie opfern wolle bleiben, der Rest geht jetzt. Das ist eure letzte Gelegenheit die Freiheit zu w?hlen. Sobald ihr geschworen habt seid ihr ihr Eigentum. Nehmt das nicht auf die leichte Schulter. Es geht nicht um Ruhm, oder gar Reichtum. Das Wesen, was heute ausgew?hlt wird, wird heute hier sterben und ein neues Leben betreten."

  Den letzten Satz untermalt er besonders. Es geht hier um alles oder nichts. Auch das wird der Prinzessin auf einmal klar. Sie wird hier jemanden zwar zu ihrer Vertrauten machen, aber dieser Dienst endet nicht irgendwann, sondern mit dem Tod. Es ist ein Vertrag auf Lebenszeit.

  Angel stupst Nika an. "Geh nach vorn und stelle dich mit deinem vollen Namen vor, wer dann noch geht ist deiner nicht Wert.", flüstert Angel zu ihr ins Ohr. Er l?chelt sie aufmunternd an.

  Nika steht unsicher langsam auf. Sie umrundet den Tisch und steigt auf ein Podium, welches zuvor von den Bediensteten herein getragen wurde. Nun ist ihr Moment gekommen.

  Nika stellt sich zu ihrer vollen Gr??e auf. Dann stellt sie sich vor. Zum ersten Mal in ihrem Leben muss sie sich dem Volk pr?sentieren.

  Nika ist sich unsicher wie die Anwesenden sich bei ihrem Anblick verhalten. Die Adligen oder hohen Würdentr?ger, den sie bisher begegnete, weisen sie zurück, beachten sie gar nicht oder leugnen ihre Existenz. Dem Volk ist sie nie begegnet.

  Gut, die Kandidaten sind bestimmt nicht alle vom einfachen Volk, aber sie kann keine bekannten Gesichter sehen. Hier ging es um ihre Zukunft und ihr Schild. Nika will jemanden w?hlen der sie in allen Facetten ihr Diener sein will. Jeder dieser Kandidaten will zwar für ihren Namen und ihren Titel k?mpfen, aber vielleicht nicht für sie, die Person die dahinter steht.

  Also klappt sie auch ihre Flügel aus. Nun war erkennbar, dass sie nicht nur aus einer Spezies entstammt. Ein entsetztes aufatmen und ein Raunen geht durch die Menge. Angel fordert die Kandidaten mit einem erzürnten Blick auf zu schweigen.

  Doch einer der Adeligen, der von Hochmut nur so strotzt, meldet sich zu Wort: "Euer Majest?t, ich h?tte da noch eine Frage für mein Verst?ndnis?"

  "Ihr seid nicht in der Position Fragen zu stellen, Prüfling!", antwortet der D?monenk?nig barsch.

  Doch dieser Adelige will noch nicht aufgeben und hackt seiner vorherigen Frage nach: "Wann lernen wir die Prinzessin kennen. Ich habe viele Prüfungen über mich ergehen lassen. Ich bin der Meinung mich bewiesen zu haben, doch wenn ihr meint eine Prüfung stehe noch offen, dann will ich sie bestehen. Was muss ich tun, um endlich die glanzvolle Prinzessin kennen zu lernen?"

  Angels Laune wird mit jedem Wort schlechter. Wieso verstand dieser kleine Wicht es nicht. Die neue Zeit ist zwar zehn Jahre her und die neuen Gesetze sind ebenfalls inzwischen in Kraft getreten. Gut, es gab bisher noch keine Zeremonie, sodass alle im Volk Bescheid wissen. Doch der Adel und m?ge dieser noch so weit Weg in den hintersten Ecken dieser Welt leben, h?tte schon davon wissen sollte.

  Dieser Kampf um ihre Position ist dem K?nig so langsamen Leid. Seine Finger krallen sich in das Holz seines Stuhles.

  "Sollen wir erraten welche Prüfung, wir bestehen sollen?", fragt der Adelige weiter, "Ich glaube wir müssen über dieses Ding dort richten."

  Dem D?monenk?nig f?llt die Kinnlade herunter. Diese Unverfrorenheit, diese Dummheit, diese Frechheit. Noch nie hat er ein solch überhebliches Wesen gesehen.

  Doch bevor er die Situation erfassen konnte, fragt der Adelige weiter und steht auf: "Sollen wir die Eltern finden und sie dafür Richten, weil sie Unzucht betrieben haben? Sollen wir dieses M?dchen dafür qu?len, um zu zeigen, dass wir über Leichen für die Prinzessin gehen? Sollen wir ... keuch."

  Er kann nicht mehr weiter reden. Alle starren diesen nun an. In seiner Brust klafft ein Faust gro?es Loch. Das Herz, welches sich dort befinden sollte liegt mehrere Meter hinter ihm. Nikas Zeigefinger deutet auf dieses Loch. Sie atmet schwer und zittert. Ein Stück Knochen fliegt zurück in ihre Hand.

  "Mir ist es egal wie ihr über mich sprecht, doch sollte einer von euch noch einmal meinen Vater, den D?monenk?nig beleidigen, dann werde ich über ihn richten, egal wer er ist oder woher er kommt!", l?sst sie ihre Wut aus ihr heraus sprechen.

  Ihr Zorn hat sie übermannt und sie hat versucht sich dagegen zu wehren. Sie zitterte vor unterdrückter Wut und dann entlud sich diese in einem Zug. So schoss sie einen Teil von sich auf das Ziels ihres Zorns. Der K?rper des Kandidaten f?llt nach vorn auf den Boden.

  Der D?monenk?nig Angel muss nun eingreifen. Offensichtlich hat hier keiner die Situation erfasst. Mit seinen folgenden Worten muss er den Tod dieses Arschloches rechtfertigen und seine Tochter schützen, aber auch ein Exsample statuieren.

  Also verkündet er mit all seiner Würde, die er noch mit seiner Wut zusammen kratzen kann: "Ihr habt die Prinzessin erzürnt. Seine Ungeduld und seine Gier, sowie das veraltete Bild eines Herrschers, was er alles besa?, all das hat ihn sein Leben gekostet. Ihr hattet die Wahl in Freiheit zu gehen, wenn ihr ihr nicht als Schild dienen will. Nun aber verl?sst einer als Schild diesen Raum und der Rest als Soldaten, für ein Sonderkommando. Also wer geht freiwillig in die Armee oder wer bietet sich der Prinzessin als Schild an?"

  3/4 aller D?monen erheben sich und verlassen den Raum. Sie gehen zur Armee. Ihr schlie?en sich fünfzehn weitere z?gerlich an. So bleiben noch zehn zurück. Sie knien weiter w?hrend sie respektvoll den Kopf gesenkt halten. Einer dieser wird ihr Schild werden. Sie muss ihn nun erw?hlen.

  Nikas Zorn ist mit dem Tod des Adeligen verraucht. Sie hat noch nie zuvor einem anderen etwas getan und nun hat sie ein Leben genommen. Aber sie hat keine Zeit darüber nach zu denken, denn nun steht ihr Vater an seiner Seite. Sie lehnt ihren Kopf an ihn. Er streichelt ihr über den Kopf und umarmt sie.

  Dann flüstert er aufmunternd zu ihr: "Trauere nicht um deinen Gegner, er ist nun der Gnade des 7. unterstellt. Du hast nichts falsch gemacht. Nun w?hle deinen Schild und Teile mit ihm deinen Schmerz."

  Er beugt sich zu ihr runter und wisch ihr die Tr?nen aus dem Gesicht. Dabei l?chelt er zu ihr. Dann steht er wieder auf und kehrt zu seinem Stuhl zurück. Nun steht sie wieder allein. Ihre Wahl wird nun einfacher.

  Alle die ihr nicht treu w?ren sind nun gegangen. Zehn bleiben zurück: zwei Vampire, ein Werwolf, vier Dunkle Tiermenschen, ein Sukkubus und zwei D?monen. Unterschiedlicher h?tten die Kandidaten nicht sein k?nnen. Doch sie wei? eigentlich nichts über sie. Nika hofft, dass ihr eine spontane Eingebung verraten k?nnte, was sie jetzt tun sollte.

  Das einzige was ihr aber jetzt einf?llt, ist ein Kampf, ein letztes Tunier. Der Preis, ein Platzt ein ihrer Seite. Das wird es dann wohl sein. Nun muss sie das Ganze nur noch in die Tat umsetzen.

  "Ihr seid gekommen und habt gek?mpft.", beginnt sie z?gerlich, "Ihr habt alles gegeben und meinem Titel Loyalit?t bewiesen. Ihr solltet alle einen gro?artigen Job bekommen. Doch ich kann nur einen an meiner Seiter haben."

  Sie unterbricht sich noch einmal. Langsam sammelt sie ihren Mut und erweckt ihr Redetalent. Gebannt starren die Kandidaten sie an. Ihr Vater l?chelt. Der Stolz in seinem Gesicht ist nicht zu übersehen.

  W?hrend Nika z?gert weiter zu sprechen, flüstert er zu ihr, so leise, dass nur sie es h?rt: "Das ist dein Weg. Folge ihm und du wirst uns alle in die Freiheit führen." Nika dreht sich um. Sie sieht ihren Vater an. Er l?chelt zurück.

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  Das best?rkt Nika, sodass sie nun die letzte Prüfung erkl?rt: "Ihr sollt nun für mich k?mpfen. Ich will sehen was ihr für mich opfern werdet. Ein letzter Kampf alle gegen alle." Ein kurzer Moment von Stille beherrscht den Raum.

  Dann erheben sich die Kandidaten. V?llig Synchron, als ob sie noch nie etwas anderes gemacht haben, beugen sie ihr K?pfe und rufen: "Jawohl, unsere Prinzessin und Herrin!" Sie machen auf dem Absatz kehrt und marschieren in einer Reihe aus dem Raum.

  Angel, der nun wieder neben Nika steht, nimmt sie an die Hand und führt sie zu einem anderen Gang. Sie folgen diesem bis am Ende ein helles Licht erscheint. Angel und Nika durchschreiten das Licht und stehen nun in einer Loge mit Sicht auf einen gro?en Platz vor dem Schloss.

  In der Ferne ist der Dornengarten zu erkennen, in dem sie gerne spielte. Doch hier war Nika noch nie zuvor. Neugierig schaut sie sich um. Das Gel?nde vor ihr ist eine ordentlich gehakte Sandfl?che. Umrahmt von dem Palast ist dies ein geschützter Ort. Hier und da sind Bete eingearbeitet, da dieser leere Platz sonst zu einsam w?re.

  Unterhalb der Loge h?rt Nika nun das Ger?usch einer Tür, dann schritte. Die Kandidaten marschieren auf dem Platz, der heute als Arena gebraucht wird. Diese stellen sich nun gegen über der Loge in einer Reihe auf.

  "Es geht um eure Ehre, um eure Kraft, um euren Mut und um euren Willen.", erkl?rt der D?monenk?nig mit all der Macht uns Würde in seiner Stimme. Diese ist es welche einen epischen und erhaben Herrscher wie ihn Ausmacht. Er beherrscht es die Truppen, das Volk und seine Gegner zu beeindrucken.

  "Eure letzte Chance ist jetzt auszusteigen. Ihr werden mit all euren Waffen antreten und all eure F?higkeiten einsetzen. Wir versuchen euch zwar euch im Falle einer Verletzung zu heilen, doch versprechen k?nnen wir nichts. Seit euch dessen bewusst. Die K?mpfe gehen so lang, bis alle, bis auf einen, von euch Kampfunf?hig sind, oder aufgeben."

  Er l?sst eine Dramatische Pause.

  "Sucht euch einen Startpunkt aus. Sobald wir bereit sind geht es los. Die Prinzessin wird das Signal geben.", endet der D?monenk?nig mit seiner Ausführung. Damit hat er seine Rolle erfüllt. Nun ist seine Tochter dran.

  Er beugt sich zu seiner Tochter herunter umarmt sie, flüstert: "Du schaffst das!", und setzt sich dann in eine Ecke der Loge. Nun steht Nika dort Oben. Das erste Mal, dass sie eigenst?ndig Handeln muss. Nika holt tief Luft und ruft dann: "Los!"

  Als die Prinzessin "los" schrie, war Kolinn, der Werwolf noch nicht bereit. Doch nun findet er sich auf einen chaotischen Schlachtfeld wieder. Das klirren von Waffen und das surren von Geschossen halt durch die Luft.

  Kolinn duckt sich instinktiv. wenige Zentimeter vor ihm schl?gt ein Bolzen in den Boden ein. "Konzentriert dich", murmelt er zu sich selbst.

  Schnell springt er auf und geht hinter einem der Beete in Deckung. Seine linke Hand schnellt zu der Schwertscheide. Nun folgt die rechte Hand mit der er den Griff seines Katanas umfasst.

  Dann wartet er in der Hocke und schlie?t die Augen. Er konzentriert sich voll und ganz auf seine Ohren. Er sucht den Schützen. Wenn der n?chste Schuss kommt, ist Kolinn bereit.

  Ein paar Sekunden Sp?ter schlagen drei weiter Bolzen in seiner N?he ein. Er ?ffnet seine Augen und sprintet los.

  Im zick zag springt er auf seinen Gegner zu. Der Schütze, ein Sukkubus, schwebt wenige Meter über dem Boden. Nun muss er sich schnell überlegen, wie er zum Sukkubus hochkommt. Er k?nnte zwar springen, doch dann w?re er angreifbar. Sein Ass will er auf noch nicht verwenden.

  Also muss er dem Schützen zeigen, dass er kein einfaches Ziel ist, im besten Fall einen Bolzen abfangen und zurück schie?en, oder ... er k?nnte es riskieren? "Hab ich dich!", ruft der Sukkubus und gibt einen weiteren Schuss ab. Kolinn zieht das Schwert. Der Pfeil fliegt auf ihn zu. Mit einem gezielten Hieb holt er den Pfeil aus der Luft. Dem folgenden weicht er in letzter Sekunde aus.

  Er l?st seine linke Hand von dem Katana und zeigt mit seinem Zeigefinger auf die Fliegende Gestallt. Es f?llt ihm nicht leicht beim Rennen den Finger ruhig zu halten. "Blutmagie", flüstert er. Mana flie?t durch seinen K?rper und bündelt sich in seiner Hand. Der Blutdruckt steigt an und einige Tropfen Blut quellen aus seiner Haut hervor. Dabei l?sst er seinen Gegner nicht aus den Augen.

  Er bleibt stehen, um seine Konzentration zu bündeln und beendet die Magieformel: "Tropfen Schuss" Einige kleine Tropfen Blut schie?en auf seinen Gegner zu.

  Der Sukkubus schl?gt mit den Flügeln und fliegt los. Mist! Er hat die Gefahr erkannt, geht es Kolinn durch den Kopf. Aber mit seinen Geschossen hat dieser nicht gerechnet. Die Tropfen fliegen an ihm vorbei, doch nun ver?ndern sie die Richtung und verfolgen den Sukkubus.

  überrascht von dieser Wendung beginnt der Sukkubus im zick zack zu fliegen. Salto, Fassrolle; alle Ausweich- und Abwehrman?ver die diesem einfallen.

  Kolinn steht derweil am Boden und lenkt seine Geschosse. Mit jeden Mal, bei dem der Sukkubus ausweichen kann wird er wütender. Wieso treffe ich ihn nicht? Doch immer wenn Kolinn wütender wird, wird seine Magie schneller. Dann der erste Treffer.

  Der Sukkubus, überw?ltigt vom Schmerz, f?llt zu Boden. Weitere Blutgeschosse schlagen in den fallenden K?rper ein. Schnell macht sich Kolinn auf den Weg, um seinen Gegner zu besiegen. Er kappte sich von seiner Magie ab, ohne das Blut in seinen K?rper zurück zu holen. Die paar Blutstropfen würde er nicht mehr brauchen.

  Dann sprintet er los. Sein Gegner darf sich nicht erholen. Mit dem Katana in der Rechten und seiner Magie in der Linken bahnt er sich seinen Weg durch das Schlachtfeld. Abprallende Geschosse fliegen unkontrolliert durch die Luft. Der Geruch von Schie?pulver steigt ihm in die Nase. Schreie ert?nen ab und zu.

  Kolinn wei? zwar woher diese kommen, aber warum diese ert?nen wei? er nicht. Dann steht auf einmal ein D?mon Kolinn im Weg mit dem halben Rücken zu ihm gedreht. Dieser ist mit seiner Konzentration nicht ganz bei seiner Umgebung, sondern auf seinen Gegner.

  "Das ist meine Chance!", sagt Kolinn zu sich. Er beschleunigt abermals seine Schritte. Sein Schwert liegt in seiner rechten Hand, also wird er links an seinem Ziel vorbei rennen.

  Fast stolpert er, als einer seiner Fü?e an einem Stein h?ngen bleibt. Im letzten Moment kann er sich noch mal fangen. Rechts von ihm explodiert der Boden, als ein fehlgeleiteter Zauber den Boden zerbricht.

  Doch er l?sst sich nicht aufhalten. Sein Katana h?lt er fest in der Hand. Wenige Meter vor seinem Ziel holt er aus. Der D?mon hat ihn anscheinend bemerkt, denn er dreht sich Kolinn zu. Nun saust er am D?mon vorbei und setzt zu einen geraden Schnitt an.

  Doch dann wird er gestoppt. Eine Knochenkette hat sich um seine Klinge gewickelt. Der D?mon hat ihn in letzter Sekunde aufgehalten. Wütend starrt dieser nun Kolinn in die Augen.

  Bevor Kolinn reagieren kann setzt der D?mon zu einen Schlag an und schleudert ihn weg.

  Kolinn fliegt einige Meter durch die Luft und landet hinter der n?chsten Hecke auf dem sandigen Boden. Die Luft entweicht seinen Lungen. Er ist kurz davor Ohnm?chtig zu werden, doch dann h?rt er einen weiteren schmerzvollen Schrei. Und das direkt neben ihm.

  Kolinn zwingt sich die Augen aufzumachen und blickt sich um. Keine zwei Meter neben ihm liegt der Sukkubus, den er vorhin vom Himmel holte. Verzweifelt versucht dieser aufzustehen. Doch ein Schwert steckt in seiner Hand. Dunkel grünes Blut flie?t aus der Wunde.

  "Mein Schwert!", keucht Kolinn. Er rappelt sich auf seine Fü?e und stolpert zu seinem Schwert. Vorsichtig zieht er es aus der Wunde und dem Boden. Sein Schwert ist nun von Blut überzogen. Unberührt davon hebt er sein Schwert und zeigt damit auf seinen Gegner. "Das ist deine letzte Chance.", sagt er und versucht dabei ruhig zu klingen.

  In seinem Kopf dreht sich immer noch alles. Doch selbst in diesem Zustand hofft er darauf, dass sein Gegner vernünftig genug ist, um seine aussichtslose Lage erkennt.

  "Gut. Ich gebe auf. Ich kann so nicht weiter k?mpfen. Ich würde nur sinnlos Sterben.", sagt dieser. Sofort eilt eine Wache herbei und tr?gt den Verwundeten davon.

  Als Kolinn ein letztes Mal in diese Augen sah, war da nichts mehr von dem Stolz, seiner Kraft und seiner Hoffnung.

  Er wurde gebrochen. Nicht seine Wunden bringen ihn gerade zur Verzweiflung. Es ist sein geplatzter Traum. Einen Traum, den er sich schon immer wünschte, seit er Sie sah: Cloe, eine Vampirin.

  Er ist ein Sukkubus und sie ein Vampir, doch das ?nderte nichts an der Tatsache, dass sie sich zu einander hingezogen fühlten.

  Als der K?nig heiratete, und zwar eine, die nicht von seiner Spezies ist, sah er seinen Moment. Er hielt in aller ?ffentlichkeit um ihre Hand an.

  Doch sie rannte weg. Er blieb zurück. Vieleicht meldet sie sich nochmal. Seine Familie fand diesen Versuch jedoch gar nicht gut und verstie? ihn. Also zog er hinaus in die Wildnis. Lange suchte er nach ihr.

  Erst Jahre sp?ter erfuhr er von den Tod der K?nigin. Doch auf einem Plakat stand eine Ausschreibung: Ihre Tochter suchte einen Schild. Er sah das als einen Ruf des Schicksals.

  Er trainierte bis zum Umfallen und hat sich dann bis hierhin gek?mpft. Sein Traum: als Schild an der seine der Prinzessin die Regeln ?ndern und seine Geliebte finden. Dann wollte er einfach glücklich leben.

  Und wo ist er heute? In den Armen einer Wache, die ihn zum Krankensaal bring. Danach wird er sicher in der Armee landen und sein Glück an der Front versuchen müssen. So oder so wird er sterben.

  Nicht heute, den er wurde verschont, aber an der Front würde es ein allt?glicher Kampf werden. Aber immerhin kann er auch so für die Zukunft seiner geliebten k?mpfen. Auch wenn das hei?t, dass er nicht an ihrer Seite sein kann.

  Kolinn schaut ihm hinterher. Selbst wenn er aufgegeben hat, hat Kolinn heute hier sein Leben genommen, seine Identit?t und seine Traum.

  Er lehnt sich an der Seite des Beetes an. Warum ist die Welt so grausam. Sie besteht nur noch aus Mord und Schmerz. Was ist das für ein Weltkonzept. Das kann doch der 7. nicht gewollt haben. Warum fordert die Prinzessin noch so einen blutigen Kampf.

  Schon w?hrend der Prüfung ist Blut geflossen und auch sein Schwert hat schon das ein oder andere Leben auf dem Gewissen. Und wieder ist es voll Blut. Diesmal hat es seinen Gegner nur im Geiste erwischt. Ersch?pft f?llt der Kopf zurück gegen die Wand. Kolinn braucht eine kurze Pause

  Nika sieht es: das Blut, die Schmerzen und den brechenden Willen. Unter diesem Turnier hat sie eigentlich etwas anderes vorgestellt. Sie dachte es w?re wie in ihrem Training. Klar floss auch dort Blut und auch sie hat sich immer wieder verletzt, aber diese Brutalit?t, dieses Leid hat sie nicht erwartet.

  Gleich zum Start sind zwei Dunkle Tiermenschen ausgeschieden. Einer bekam ein Schwert in den Rücken von einem D?mon, der andere wurde von einem Vampir durchl?chert.

  Kurz darauf erhob sich der Sukkubus und beschoss alle mit seiner Armbrust. Einige Bolzen explodierten und hinterlie?en Krater im Boden. Dann stürmte der Werwolf auf den Sukkubus zu und holte diesen vom Himmel.

  W?hrenddessen k?mpften zwei Dunkle Tiermenschen gegen die zwei Vampire. Auch gab es ein Duell zwischen den D?monen. Der Werwolf griff in dieses Duell ein, wurde jedoch sofort besiegt.

  Kurz darauf wurde der Sukkubus auf einer Trage davon gebracht. Der Kampf zwei gegen zwei verl?uft gerade ohne Ver?nderung. Beide Teams sind in Deckung gegangen und beschie?en sich mit allem was sie haben.

  Die Dunklen Tiermenschen zücken ihre Schie?pulverwaffen und feuern drauf los. Schwarzer Rauch schr?nkt ihre Sicht ein. Ein Nachteil dieser Schie?pulverwaffen. Das Duell der D?monen geht langsam aber sicher zur Neige. Das Schwert des ersten wurde zerbrochen.

  Dieser will jedoch nicht aufgeben. Er ver?ndert seinen K?rper mithilfe seiner Magie zu einer Waffe. Dann unternimmt er den letzten versuch sich zu wehren. Er schie?t Teile seines K?rpers auf seinen Gegner und holt sie danach zu sich wieder zurück, um sie erneut abzuschie?en.

  Doch der andere D?mon hat keinerlei Schaden genommen. Doch dann verschwindet er urpl?tzlich. Erst jetzt erkennt der erste, dass er sie ganze Zeit gegen einen Schatten gek?mpft hat. "Phantommagier, wo bist du!", schreit der D?mon, w?hrend weitere Doppelg?nger erscheinen.

  Alle haben nur einen Teil der Macht des Anwenders, sind jedoch aber stark genug, um den D?mon zu besiegen. Dann stürmen die ganzen Schatten mir einem Gekicher sich auf ihn.

  Der D?mon versucht sich zu verteidigen, geht aber schnell zu Boden.

  Dann fliegen seine Einzelteile über den Platzt. Fünf Wachen stürmen herein, gefolgt von Medizinern. Die Wachen zerschlagen die Schatten und die Mediziner Versuchen das Leben zu retten.

  Der Phantommagier taucht nun auch wieder auf und geht entspannt auf die letzten vier, die sich inzwischen alle untereinander bek?mpfen. Dann geht alles ganz schnell.

  Innerhalb weniger Sekunden tauch hinter jedem der noch verbliebenden K?mpfer Schattenwesen auf. Einer nach den anderen werden besiegt.

  Doch eine Vampirin konnte genügen Gegenwehr aufbringen, um das Schattenwesen zu besiegen. "Komm und k?mpfe mit mir, ohne Tricks!", ruft die Vampirin aus.

  "Warte kurz, ich überlege!", antwortet dieser mit seiner lauten Brummstimme.

  Er legt den Kopf in den Nacken und h?lt seine Hand vor das Gesicht. Ein Lachen ert?nt, ein boshaftes Lachen. Es hallt durch das gesamte Schloss.

  "Nein! Ich werde dich jetzt kurz mal beseitigen.", ruft er aus. Wut und Zorn steigt in der Vampirin hervor. Ihr Stolz als Kriegerin ist verletzt. Sie hat all die Jahre ihres Lebens trainiert. Sie wird jetzt nicht aufgeben.

  "Ich werde siegen!", sagte sie erst leise und wiederholte immer lauter, "Ich werde siegen! Ich werde dich besiegen! Ich werde für eine Zukunft siegen!" Die letzten Worte schrie sie heraus.

  Mit neuen Mut stürmt sie voran beschleunigt. Innerhalb einer Sekunde hat sie die H?lfte des Weges zurückgelegt, was etwa knapp fünfzig Metern entspricht. Sie h?lt ihre zwei kurzen Schwerter nach vorn, gleich w?re sie bei ihm.

  So hochmütig kann nur ein D?mon sein, er steht ohne Waffe da. Halt warte, Wo ist sein Schwert. Eine Schwarze Hand, ein reflektierter Lichtblitz von einer Klinge im Licht, ein stechender Schmerz.

  Ihr Mund fühlt sich mit Blut. Der Geschmack von Eisen liegt ihr auf der Zunge. Auf die schwarze Hand vor ihr, sieht sie ihr Blut tropfen.

  Der Schatten vor ihr zieht das Schwert, welches zuvor bis zum Heft in ihrem Bauch steckte, aus ihr mit einem Ruck heraus. Sie sinkt auf die Knie. Dann verliert sie das Gleichgewicht und f?llt nach vorn.

  Das letzte was sie sieht ist, als der Schatten vor dem D?mon niederkniet und ihm das blutige Schwert anbietet. Er nimmt es entgegen und zerschl?gt den Schatten. Dann wird ihr schwarz vor Augen. Ein letzter Schrei zerrei?t ihre Schw?rze und der Schmerz l?sst nach.

  Die Prinzessin schreit um uns. Dieses Ende hat sie nicht erwartet. Ein rauschen ert?nt wie als ob der D?mon, noch mal zuschlagen würde. Etwas Kaltes berührt ihre Haut am Hals. Ein schneidender Schmerz zieht durch ihren Kopf. Den restlichen K?rper spürt sie nicht mehr.

  Ein letztes Mal kann sie ihre Augen ?ffnen. Sie erkennt den Balkon mit der Prinzessin. Sie sieht traurig aus. Dann dreht sich ihr Blickfeld. Der D?mon starrt mit seinen leuchtend roten Augen in ihre. Ihre Augen fallen zu. Die letzten Worte an sie kommen vom D?mon: "Dein Kopf wird meine Sammlung vervollst?ndigen!". Dann schalten ihre Sinne ab. Für immer.

  Der D?monenk?nig erhebt sich aus seiner Ecke und verkündet: "Es ist entschieden. Dieser D?mon mit dem Namen Asflorian ist der St?rkste und der Treueste. Er hat sich nun auch dir bewiesen. Nun soll er dein sein. Vereidige ihn und lege ihn sein Halsband an."

  Für einen kurzen Moment schienen Asflorian die Gesichtszüge zu entgleisen. Für einen sehr kurzen Moment. Nika fragt sich: warum? Er will doch ihr Diener sein, sonst h?tte er nicht in meinem Namen gek?mpft und get?tet.

  Sie überlegt ob sie ihn fragen soll. Darüber hinaus will sie ihn überhaupt aus Schild haben? Asflorian hat alle Rücksichtslos bek?mpft.

  Kann er also überhaupt sie schützen? Aber einen Schild zu haben hei?t auch ihm zu vertrauen, auch wenn das Halsband, welches sie ihm anlegen soll, Asflorian gefügig machen wird.

  Diese Halsb?nder werden für Wachen und pers?nliche Diener hergestellt. Sie sorgen dafür, dass der Tr?ger den Befehlen der Person gehorchen muss, aus der das Band hergestellt wurde. Dafür reicht auch schon etwas Haare oder Haut, aber man kann auch alles andere verwenden wie Blut, Knochen oder Muskeln. Dieses Band hatte von allem ein bisschen in sich.

  Man braucht nicht viel und kein Spender ist je an den Folgen gestorben. Diese Art der Kontrolle wird sie in der Zukunft brauchen, doch Nika will diese Kontrolle nicht so erreichen. Sie will gerecht sein, um sich vertrauen zu erarbeiten. Bis dahin muss sie aber dieses Halsband benutzen.

  Aber sie hat dafür gesorgt, dass es sch?n gemacht werden soll. Da schüttelt sie jemand an der Schulter. Sie zuckt zusammen.

  "Es ist ja sch?n mit anzusehen wie du Pl?ne schmiedest, aber k?nnen wir bitte erst mal die Zeremonie hinter uns bringen.", flüstert ihr Vater zu ihr. Nika nickt und holt tief Luft.

  Bevor sie jedoch mit ihren Teil beginnen kann, wird sie von Asflorian unterbrochen. "Ist ein solches Halsband überhaupt n?tig? Ich habe mich doch bereits bewiesen."

  Angel wiederspricht "Und trotzdem kennen wir nicht alle Wahrheiten über dein Leben."

  "Das Problem l?sst sich l?sen!", wirft Asflorian ein.

  Doch sofort schüttelt der D?monenk?nig mit dem Kopf: "Du kannst uns viel erz?hlen. Dieser Fakt ist jedoch nicht verhandelbar. Du wirst dieses Band tragen. Davon mal abgesehen dass, sobald es angelegt wurde, du es nicht mehr abnehmen kannst."

  Er dreht seinen Kopf aufmunternd zu Nika. "Bitte geh nach unten und lege es ihm an." Nika will sich gerade umdrehen, um durch das Schloss nach unten zu gehen, doch Asflorian hat eine bessere Idee. "Prinzessin. Erlaubt es mir euch meine F?higkeiten als Euer Schild zu beweisen"

  Nika bleibt stehen, dreht sich dann langsam um. Dann fragt sie bissig: "Was wollt ihr mir denn noch pr?sentieren? Das ihr k?mpfen und Gegner t?ten k?nnt? Das habe ich bereits gesehen."

  "Ich wollte eher weitere meiner F?higkeiten für euch einsetzen. F?higkeiten, die euch im Alltag nützlich sein k?nnten.", erkl?rt Asflorian

  "Und was w?ren das für F?higkeiten?", schaltet sich nun auch D?monenk?nig Angel wieder in die Diskussion ein.

  "Prinzessin, ihr müsstet jetzt eigentlich fast durch das ganze Schloss laufen, um wieder hier unten aus der Tür zu kommen. Ich biete euch meine Magie an. Ich werde euch eine Treppe erschaffen mit welcher ihr beeindruckend viel schneller hier unten ankommen würdet."

  "Das kann ich auch allein, dazu brauche ich euch nicht.", antwortet Nika.

  "Aber es w?re nicht so beeindruckend. Ich biete mich als euer Diener an. Bitte benutzt mich dann auch als dieser.", beharrt Asflorian. Er steckt seine Hand zu Nika.

  Aus seinen Fingern l?sst er seine Magie flie?en. Er manipuliert mit Hilfe seiner Phantommagie die Schatten und l?sst sein Blut mit einflie?en, damit sie Fest werden.

  Die Schatten flie?en wie schwarzes Wasser zum Balkon. Sie klettern die Wand hinauf und bilden Stangen, die aus der Wand und dem Boden herausragen. Mit einem zischen verbinden sie sich und erschaffen ein Gerüst mit Treppenstufen.

  "Bitte, nehmt doch diesen Weg.", bitte er die Prinzessin. Als Nika keine Anstalten macht, seinem Wunsch zu folgen, steigt er die Treppe hinauf. "Seht ihr? Sie ist sicher. Ich bin euer Schild. Ihr müsst mir Vertrauen. Sonst kann ich nichts für euch tun", sagt er mit einem L?cheln.

  Asflorian betritt nicht den Balkon, sondern bleibt eine Stufe darunter. Erneut bietet er Nika seine Hand an. Diesmal nimmt sie die Einladung an.

  Ist er es, dem sie endlich trauen kann. Ein Freuden Gefühl erstrahlt in ihrem Herzen. Sie legt ihre Hand in seine. Endlich beginnt ihre Freiheit. Eine Tr?ne purzelt aus ihrem Auge.

  Doch dann ein Ruck. Ihre Hand wird nach vorn gezogen. Nika verliert das Gleichgewicht. Sie f?llt. Augen blitzen auf. Es sind die von Asflorian. Sie sucht nach Erstaunen, Angst um sie, doch da ist nur Hass und Ekel. Ihre Welt bricht erneut zusammen. Warum? Was ist an mir nur so falsch?

  Kolinn schreckt hoch. Wie lag habe ich geschlafen, egal erst mal aufstehen. Da zischt eine Erinnerung durch sein Ged?chtnis. Die Bewerbung, die Prüfung, der Kampf, der Sukkubus und die... die Prinzessin. Endlich hat er alles wieder im Kopf.

  Langsam geht er in die Hocke und schleicht um das Beet. Dann h?rt er wie jemand "Bitte nehmt diesen Weg Prinzessin" sagt. Noch wenige Zentimeter, dann hat er freie Sicht zur Loge.

  Was passiert hier nur fragt er sich. Der D?mon, den er von hinten angreifen wollte, steigt gerade eine pechschwarze Treppe hinauf.

  Wieso darf er nur darauf klettern. Dann bietet dieser auch noch der Prinzessin eine Hand an. Er hat noch nicht gewonnen. "Prinzessin, bitte, lehnt ihn ab.", flüstert er. Doch dann geht sie auf ihn zu und nimmt seine Hand.

  Kolinn ist am Boden zerst?rt. Er sinkt auf die Knie. Ich bin es nicht geworden. Ein Schrei l?sst ihn wieder hochschrecken. Die Prinzessin, sie f?llt. Was habe ich verpasst. Das Geschehen verl?uft in Zeitlupe. Muss es sein? Darf ich es einsetzen. Keiner kann ihr helfen, nur ich!

  Alle Sorgen, die ihn zur Vorsicht gezwungen haben, sind mit einem Mal verschwunden. Er zieht eine Phiole mit einer Flüssigkeit aus seinem Mantel und kippt sie sich in den Rachen.

  Sein Blickfeld wird Rot. Kraft schie?t durch seine Adern. Ein Schmerz zieht durch seinen gesamten K?rper. Gleichzeitig fühlt er sich aber auch frei. Seine H?nde krallen sich in den Boden. Die Fü?e bereit zum Sprung.

  Jetzt oder nie. Mit einem Satz schie?t er nach vorn. Sein Ziel steht fest: es ist die Prinzessin!

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