Es war eine kalte Winternacht w?hrend der Weihnachtsferien. Ein 17-j?hriger Junge spazierte auf dem Bürgersteig durch sein Dorf, einfach weil er die dunklen und kalten Wintern?chte genoss. Nur bei diesen Spazierg?ngen fühlte er sich frei. Frei von Stress, frei von Arbeit und frei von all seinen Problemen. Das Knirschen des Schnees unter seinen Fü?en beruhigte sein Gemüt, und die dunkle Umgebung versetzte ihn in eine andere, eigene Welt.

  W?hrend er seinen Spaziergang genoss, überquerte ein tier?hnlicher Schatten die Stra?e an seiner Seite. Seine Schritte hielten an und er schaute vorsichtig nach, wohin der Schatten verschwunden war. W?hrend er noch überlegte, ob er weitergehen oder umkehren sollte, tauchte der Schatten wieder auf und blieb nur 4 Meter von ihm entfernt stehen. Der Junge konnte nun deutlich erkennen, dass es sich nicht um ein einheimisches Tier handelte. In der Tat hatte er noch nie ein Tier mit einer solchen Form gesehen, und er hatte in seinem Leben schon viele verschiedene Tiere gesehen. Doch ein Blick genügte, um ihm zu sagen, dass es sich um ein Raubtier handelte. Sein K?rper war weit über 2 Meter gro?, aber es war zu schlank, um ein B?r zu sein. B?ren lebten nicht einmal in den W?ldern in der N?he seines Dorfes, aber es w?re realistischer und normaler gewesen als dieses Tier. Die Krallen des Tieres waren mindestens 30 Zentimeter lang und seine messerscharfen Z?hne waren l?nger als sein Arm dick war.

  Langsam wich er zurück und behielt das Tier im Auge, aber das half nicht. Pl?tzlich stürzte sich die Bestie auf ihn, riss ihm den Oberk?rper auf und verschlang seine Eingeweide. Der Junge konnte in den ersten Sekunden nur noch schreien und starb schnell einen qualvollen Tod.

  Das Gefühl, dass ihm der Magen aufgerissen wurde, wollte er in seinem Leben nicht erleben. Als das Leben in seinen Augen verblasste, konnte er an nichts anderes denken als daran, wie entt?uschend sein Leben war. Abgesehen von seinen n?chtlichen Spazierg?ngen konnte er sich nicht an einen einzigen Moment erinnern, in dem er wirklich glücklich war. Das Gefühl der Liebe hatte er nie erfahren, auch wenn er es versucht hatte. Trotzdem lag ihm sein Leben am Herzen. Nicht, weil er damit glücklich war, nicht, weil er gro?e Hoffnungen für die Zukunft hegte, sondern weil kein Lebewesen den Tod wirklich herbeisehnt, auch wenn der Tod das Ziel allen Lebens sein mag. Schlie?lich ging es im Leben nicht darum, das Ziel so schnell wie m?glich zu erreichen, sondern so sp?t wie m?glich.

  Er starb zwar einen schnellen Tod, aber es fühlte sich an, als h?tte er Stunden gebraucht. Am Ende, kurz bevor der letzte Lebensfunke seinen K?rper verlie?, akzeptierte er sein Schicksal. So war er gestorben. Das war definitiv passiert, daran gab es keinen Zweifel.

  ‘Warum zum Teufel laufe ich dann wieder auf dem Bürgersteig?’

  Das stimmt, der Junge war gestorben, aber jetzt stand er wieder auf dem Bürgersteig, als ob nichts geschehen w?re.

  W?hrend er über die Geschehnisse nachdachte und sie verarbeitete, h?rte er pl?tzlich wieder die Schritte eines bestimmten Tieres. Sein schreckliches, h?llisches Knurren jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Er war wieder an dem Punkt angelangt, an dem er kurz zuvor bei lebendigem Leib gefressen worden war.

  Diesmal wich er nicht langsam zurück, sondern rannte mit aller Kraft davon, sobald er ihre Schritte h?rte. Aber auch das war nicht sehr effektiv. Die Bestie stürzte sich wieder auf ihn und biss ihm den Hals ab. Diesmal war er sofort tot. Er war jetzt definitiv tot.

  Zumindest dachte er das. Er war wieder da, wo er vor wenigen Augenblicken noch gestanden hatte. Er dachte, er würde verrückt werden.

  "WAS ZUM TEUFEL IST HIER LOS?!"

  Als er wieder über seine Situation nachdachte, ert?nten die Schritte der Bestie in der dunklen und kalten Winternacht, und er begann wieder mit voller Geschwindigkeit zu sprinten. Genau wie zuvor stürzte sich die Bestie auf ihn und riss ihm den Kopf ab.

  Diesmal hinterfragte er nicht, was vor sich ging, und floh sofort. Zu seinem Pech begann das Monster ihn zu verfolgen und schnappte nach einem seiner Beine, das es ihm daraufhin abriss. Er schrie aus vollem Halse. Im Gegensatz zu früher musste er nun tats?chlich l?nger leiden. Aufgrund der Tatsache, dass er l?nger leiden musste, fühlte sich dies viel schmerzhafter an als sein erster Tod. Er weinte und versuchte, sich in Sicherheit zu bringen, wurde aber von einer riesigen Pranke aufgehalten, die auf seinen Rücken geschlagen wurde. Seine Wirbels?ule brach unter dem Druck, aber er war noch nicht tot. Leider. Zum Glück war das Monster kein Sadist und biss ihm schnell noch einmal den Hals ab.

  Noch einmal stand er auf dem verschneiten Bürgersteig, rannte wieder weg und wurde von dem h?llischen Monster get?tet. Das wiederholte sich noch ein paar Dutzend Mal, bis der Junge genug hatte. Nachdem er so oft gestorben war, waren der Schmerz und die Angst in ihm abgestumpft. Diesmal lief er nicht weg. Er versuchte nicht zu überleben. Stattdessen rannte er direkt auf es zu und schlug zu. Unn?tig zu sagen, dass das nicht sehr effektiv war, er starb und wurde wieder lebendig. Natürlich tat er das Gleiche noch einmal. Er hatte keine andere M?glichkeit, als es zu t?ten, also versuchte er weiter, es zu t?ten. Nachdem er ihm einige Dutzend Mal hilflos ausgeliefert war, begann er sich zu verbessern. Anstatt bei seinem ersten Schlag zu sterben, konnte er ausweichen und noch einmal zuschlagen. Trotzdem starb er am Ende. Doch er verbesserte sich weiter. Mit jedem neuen Versuch kam er dem Sieg n?her und n?her.

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  Irgendwann um den 100. Versuch herum begannen seine Bewegungen mehr und mehr denen eines Tieres als denen eines Menschen zu gleichen. Er führte keine Schl?ge oder Tritte mehr aus, sondern krallte sich mit den N?geln fest und biss mit den Z?hnen zu. Offensichtlich half auch das nichts gegen es, aber er machte weiter.

  In der 371. Runde gelang es ihm, ihm ein Auge auszukratzen. In der 652. Runde konnte er es so sehr verwunden, dass es in eine Art Berserker-Stadium überging. In der 913. Runde hat er sogar fast gewonnen. Schlie?lich, in der 1.195. Runde, gewann er. Er hat tats?chlich gewonnen! Das Ungeheuer war tot.

  Vor ihm lag der K?rper der Bestie, die ihn über tausend Mal get?tet hatte. Die Z?hne waren abgebrochen, die Sehnen zerrissen, die Augen ausgekratzt und die Kehle herausgebissen. Darüber hinaus hatte es noch viele andere, kleinere Wunden am K?rper.

  Er hatte die Bestie get?tet, aber er hatte nicht gewonnen. Er schaffte es nur knapp, es zu t?ten, aber sein eigener K?rper war genauso, wenn nicht sogar noch mehr verletzt als der des Tieres. Er fiel zu Boden und starb kurz darauf. Der H?llenkreis ging weiter.

  Er brauchte viel l?nger, um zu überleben, w?hrend er die Bestie t?tete, als er brauchte, um nur die Bestie zu t?ten. Der Grund dafür war einfach: Sein gesamter Kampfstil entwickelte sich zu einem, der auf der v?lligen Vernachl?ssigung seines eigenen Wohlbefindens beruhte. Das war ganz natürlich. Wenn man mehr als tausend Mal gestorben war, machte man sich schlie?lich auch keine Gedanken über das Sterben oder über Verletzungen. Jetzt musste er seinen gesamten Kampfstil ?ndern, damit er überleben konnte. Er brauchte fast 1.500 Versuche, um das zu schaffen. Am Ende war sein Kampfstil eine Mischung aus Kampfkunst und tierischem Instinkt geworden.

  In seiner 2.601. Runde besiegte er schlie?lich die Bestie und überlebte, aber es war bereits zu sp?t. Er hatte sich zu sehr ver?ndert. Er war weniger ein Mensch als ein Affe. Er hatte sich auch zu sehr an das Sterben und Wiederbeleben gew?hnt. Als er darauf wartete, dass alles wieder in Gang kam, gaben seine Beine pl?tzlich nach. Er hatte bei seinem Todeskampf mit der Bestie zu viele Kalorien verbrannt. Die Art und Weise, wie er seinen K?rper bewegt hatte, sowie die Kraft und Geschwindigkeit, die er eingesetzt hatte, waren zu viel für den menschlichen K?rper. Vor allem für einen untrainierten K?rper. W?re er zu seinem Haus zurückgelaufen, um zu essen und zu trinken, h?tte er bestimmt überlebt, aber das tat er nicht. Er hatte noch nicht begriffen, dass er frei war. Er konnte endlich zurückgehen und sein Leben fortsetzen. Ohne sich seiner Freiheit bewusst zu sein, starb er erneut. Sein 2.602. Leben begann v?llig anders als alle anderen zuvor. Die Bestie griff nicht an.

  Die Bestie war nicht aus einem bestimmten Grund in dieses Dorf gekommen. Es verlie? einfach sein Revier, um ein neues zu finden, in dem es mehr Beute gab. Auf der Suche nach Beute fand es dieses Dorf. Ein Ort, an dem es mehr als genug Beute gab, von der es sich monatelang, wenn nicht sogar ein ganzes Jahr lang ern?hren konnte. Als es sich umschaute, sah es eines seiner neuen Beutetiere, ganz allein und unbewacht. Die perfekte Geschmacksprobe.

  Mehr oder weniger heimlich schlich er sich an seine Beute heran und n?herte sich ihr, als sich pl?tzlich etwas ver?nderte. Die Beute war verschwunden und an ihrer Stelle war ein Monster. Die Bestie wusste instinktiv, dass das Ding vor ihr viel gef?hrlicher war, als sie es je sein konnte. Sobald es seinen Fehler erkannt hatte, floh das Tier. Es sprintete so schnell es konnte und schaute nicht zurück. Das brauchte es auch nicht. Es konnte spüren, dass das Monster es verfolgte.

  Es war in dieses Dorf gekommen, um sich von den Bewohnern zu ern?hren, doch dann wurde der Spie? umgedreht. Jetzt wurde es von einem viel grimmigeren und furchterregenderen Monster gejagt, das es je gesehen hatte. W?hrend es rannte, sprang es von Baum zu Baum und bewegte sich im Zickzack, um seinen J?ger zu verwirren und zu verlieren, und es funktionierte. Sein J?ger war nicht so schnell auf den Beinen wie die Bestie. Was hat er daraufhin getan? Aufgeben? Nein! Er fing an, Steine vom Boden aufzusammeln und schoss sie auf das fliehende Biest. Er merkte schnell, dass seine Versuche erfolglos waren und ?nderte seine Taktik. Er hob gr??ere Steine auf und warf sie auf die ?ste, die die Bestie als Halt benutzte. Seine Bemühungen zahlten sich schnell aus, und einer der ?ste brach, w?hrend das Tier noch darauf sa?, was seinen Sturz zur Folge hatte. Bevor es sein Gleichgewicht wiedererlangen und erneut die Flucht ergreifen konnte, holte sein Raubtier es ein.

  Es versuchte sich zu wehren, aber vergeblich. Er war zu schnell. In einem Moment stand er direkt vor ihm und im n?chsten war er schon auf ihm und biss ihm in den Hals. Nach ein paar Minuten des Kampfes fiel es vor Ersch?pfung und Blutverlust um. Bevor es die Pforten des Todes passierte, konnte es spüren, wie sich sein Raubtier an seinem Fleisch und Blut labte.

  Als das Tier schlie?lich tot war, fra? er es weiter. Er war hungrig. Sehr hungrig. Er h?rte nicht auf, bis nur noch die Knochen und das Blut auf dem Boden übrig waren. Nachdem er fertig war, schlief er sofort ein. Sowohl sein K?rper als auch sein Geist waren v?llig ersch?pft. Wenn er noch ein Dutzend Mal gestorben und wiederbelebt worden w?re, h?tte sein Gehirn den Geist aufgegeben. Es war ein Wunder, dass es so lange aktiv bleiben konnte.

  Als er ein paar Stunden sp?ter wieder aufwachte, war die Sonne bereits aufgegangen. Er stand auf und beobachtete seine Umgebung. Dann setzte er sich in Bewegung, aber nicht zurück nach Hause. Für ihn war es nicht mehr sein Zuhause. Im Laufe von über 2.000 Leben hatte sich der Geist des Jungen von dem eines Menschen zu dem eines Tieres gewandelt. Er war nicht mehr der menschliche Teenager, der zur Schule ging, in der Hoffnung, als Erwachsener einen guten Job zu finden. Er war jetzt ein Monster der Nacht, das alles verschlingen würde, was ihm in die Quere kam.

  Einige Tage sp?ter verbreitete sich unter den Dorfbewohnern ein Gerücht über ein nachtaktives, blutdurstiges Monster im Wald. Sp?ter versuchten die Leute, es zu jagen, aber sie scheiterten. Ihnen folgte eine Milit?reinheit. Nach mehr als einem halben Dutzend fehlgeschlagener Versuche verbot die Regierung den Zugang zum Wald und errichtete eine Mauer um ihn herum. Das Ungeheuer entkam und t?tete über ein Dutzend Soldaten. Von da an h?rte man nie wieder etwas von ihm, aber alle wussten, dass es noch irgendwo da drau?en war. Hundert Jahre sp?ter hatte sich das Gerücht in ein Volksm?rchen verwandelt.