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Kapitel 23: Ein Lied für die Straße

  ??: Ansturm der Kühnen, Der eiserne Wille, Quelle der Arkana

  Die Nachmittagssonne steht tief am Himmel, als ich die Staubspur der Karawane entdecke. Eigentlich müssten meine Beine nach stundenlangem Laufen brennen, aber die Magie des Liedes durchstr?mt mich wie ein kühler, belebender Strom, der mir bei jedem Schritt das Gefühl gibt, über die Erde zu gleiten, jede Bewegung leichter und müheloser als die letzte.

  Ich gehe und lasse mein Mana langsam wieder auffüllen. W?hrend dieser Erholungsspazierg?nge habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, Spuren zu studieren - jedes bisschen übung hilft. Die Spur vor mir zeigt etwas Faszinierendes: massive Abdrücke, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Dem Muster nach zu urteilen sind es Sechsbeiner - das müssen die Zugbestien sein, von denen ich schon so viel geh?rt habe. Die Spuren erz?hlen eine einfache Geschichte: drei Paare von tiefen Abdrücken, die mit akribischer Regelm??igkeit angeordnet sind, jedes Paar breiter als ich gro? bin. Ein Paar zeigt tiefere Abdrücke auf der rechten Seite, was darauf schlie?en l?sst, dass die Kreatur dieses Bein bevorzugt. Die immense Gewichtsverteilung im Boden l?sst auf Kreaturen schlie?en, die viel gr??er sind als gew?hnliche Zugpferde. W?hrend mein Verstand jedes Detail katalogisiert und versucht zu best?tigen, ob es sich wirklich um Zugbestien-Spuren handelt, ver?ndert sich pl?tzlich mein Bewusstsein - wie ein Puzzleteil, das sich zusammenfügt.

  F?hrtenlesen erreicht (gew?hnlich 2)

  F?hrtenlesen (gew?hnlich 2)

  Deutlichkeit der Spuren: F?hrten innerhalb von 20 Metern, die Verhaltensweisen wie Laufen oder Ruhen zeigen.

  Wirkung: Zeigt Bewegungsmuster an, z. B. ob eine Kreatur gerannt ist, gegangen ist oder eine Pause gemacht hat, um sich auszuruhen.

  Voraussetzung: Verfolge 5 Kreaturen, um Level 3 zu erreichen.

  Wie eine Reihe h?lzerner K?fer krabbeln die Handelswagen die Handelsstra?e entlang, ihre Planen sind von der Sonne wei? gebleicht. Ein Staubschleier steigt auf, der im goldenen Licht schimmert und der Szene einen fast traumhaften Charakter verleiht. Das tiefe, widerhallende Atmen der massiven Tiere und das rhythmische Klicken ihrer Klauen auf der verdichteten Erde best?tigen meine Analyse - es sind eindeutig Zugbestien. Ich behalte mein Schritttempo bei, um mein Mana wieder aufzufüllen und niemanden zu erschrecken. Dank meiner neuen F?higkeiten als Spurenleser bemerke ich eine weitere Reihe unbekannter Spuren, die mit den gr??eren Abdrücken verwoben sind - sie müssen von den Mauerdrache stammen, von denen ich geh?rt habe, dass die Wachen sie benutzen. Die Spuren zeigen die Anmut eines Raubtiers: Einziehbare Krallen, die bei der Beschleunigung unverwechselbare, dreifach gezeichnete Abdrücke hinterlassen, die auf eine Kreatur hindeuten, die für Geschwindigkeit und Kampf gebaut ist. Eine Reihe von Spuren ist auf der linken Seite schwerer, wahrscheinlich von einem unausgeglichenen Reiter. Die frischen Spuren umkreisen die Karawane in regelm??igen Mustern - wahrscheinlich Patrouillenrouten. Vor mir sehe ich fünf Wagen, die jeweils von einem Paar der massiven, sechsbeinigen Tiere gezogen werden, deren F?hrten ich gelesen hatte und deren geschuppte Seiten im Sonnenlicht wie polierte Bronze schimmern. Die Wachen tragen uneinheitliche Rüstungen, die sie wahrscheinlich an verschiedenen Orten erbeutet oder gekauft haben - jedes Teil erz?hlt seine eigene Geschichte.

  Name: Zugbestie

  Klasse: Bestie

  Spezies: Hexapodales Reptil

  Level: 5

  Gewicht (kg): 2200

  Beschreibung: Zugbestien sind beeindruckende und doch sanfte Kreaturen, die fast so gro? wie zwei M?nner sind. Ihre sechs kr?ftigen Beine stützen einen massiven, geschuppten K?rper, der durch Farbver?nderungen schimmert. Ihre Schuppen wechseln von heller Bronze bei Tageslicht zu tieferen, schattigen T?nen in der Nacht, wobei orangefarbene T?ne Müdigkeit anzeigen. Trotz ihrer einschüchternden Gr??e sind sie für ihr au?ergew?hnlich sanftes Temperament und ihren Beschützerinstinkt bekannt. Erw?hne nur nicht das eine Mal, als sie versuchten, eine Schafherde zu adoptieren - der Bauer versucht immer noch zu erkl?ren, warum seine Herde immer wieder versucht, auf B?ume zu klettern.

  Name: Mauerdrache

  Klasse: Bestie

  Spezies: Geschuppter Vierbeiner

  Level: 6

  Gewicht (kg): 380

  Beschreibung: Ein gro?er, muskul?ser Vierbeiner mit dicken Schuppen und kr?ftigen, einziehbaren Krallen, der speziell für den Patrouillendienst gezüchtet wurde. Sicher, sie sind gro?artig im Erklimmen von Mauern und im Erschrecken von Banditen, aber versuch mal, einen dazu zu bringen, w?hrend der Patrouille nicht mehr hinter Schmetterlingen herzujagen. Diese Klauen sind nicht dazu gedacht, Schmetterlinge zu fangen und wieder loszulassen.

  Der hinterste W?chter entdeckt mich als Erster und schwenkt seinen Mauerdrachen mit geübtem Griff. Seine Hand geht nicht zu seiner Waffe, aber die Art, wie er sitzt, zeigt mir, dass er auf ?rger gefasst ist. Der Kopf seines Reittiers flackert leicht, es spürt die Spannung. "Sei gegrü?t, Reisender! Sag, was du willst!"

  "Ich suche Arbeit", rufe ich zurück und halte meine H?nde sichtbar. "Ich bin ein Gildenmitglied aus dem n?rdlichen Dorf. Ich habe geh?rt, dass du vielleicht Wachen brauchst."

  Er mustert mich einen Moment lang und sieht sich mein Gildenabzeichen an. Das Misstrauen in seinen Augen ist noch nicht ganz verschwunden, aber es wird durch Interesse gemildert. "Der Karawanenmeister wird mit dir sprechen wollen. Aber ich muss dich fragen, wie du uns so schnell einholen konntest? Wir sind gestern im Morgengrauen aufgebrochen."

  Ich schaffe ein dünnes L?cheln. "Geschwindigkeitsmagie. Eine meiner F?higkeiten."

  Er nickt anerkennend, obwohl ich die Andeutung eines Grinsens sehen kann. Der Schwanz seines Mauerdrachen zuckt und spiegelt damit die entspannte Haltung seines Reiters wider. "Nützlicher Trick. Folge mir, aber halte dich von den Wagen fern, bis der Meister zustimmt."

  Der W?chter führt mich an der Reihe der Wagen und H?ndler vorbei, die mich mit einer Mischung aus Neugierde und Vorsicht be?ugen. Mein Rucksack fühlt sich mit jedem Schritt schwerer an, obwohl ich wei?, dass es mehr das Gewicht der jüngsten Erinnerungen ist als die eigentliche Last. Der gleichm??ige Sechs-Takt-Rhythmus der Schritte der Zugbestien und ihre tiefen, rumpelnden Atemzüge erzeugen einen seltsam beruhigenden Rhythmus, nachdem ich stundenlang allein mit meinen Gedanken auf der Stra?e war. Im Vorbeigehen bekomme ich Gespr?chsfetzen mit - H?ndler, die über Preise diskutieren, ein Hundeführer, der einer unruhigen Zugbestie, dessen Schuppen sich vor Müdigkeit orange verf?rbt haben, beruhigende Worte zuflüstert.

  W?hrend wir weiterfahren, nehme ich die Details der Karawane wahr. Jeder Wagen ist eine Miniaturwelt für sich - beladen mit Waren, die mit Planen abgedeckt sind, und bunten Schmuckstücken, die an den Seiten h?ngen. Der Geruch von Gewürzen und Leder vermischt sich mit dem erdigen Geruch der Zugbestien. Eine der Zugbestien dreht ihren Kopf zu mir, ihre intelligenten Augen treffen kurz auf meine, und ich kann nicht anders, als einen Anflug von Ehrfurcht vor diesen Bestien zu empfinden, die für einen solchen Zweck ausgebildet wurden.

  "Strategin Dalen", ruft der Wachmann zum vorderen Wagen. "Ich habe hier ein Gildenmitglied, das nach Arbeit sucht."

  Die Karawanenführerin taucht unter der Plane des Wagens auf - eine st?mmige Frau mit silbernem Haar und sonnengegerbter Haut. Ihr berechnender Blick erinnert mich schmerzlich an Kira, aber ich verdr?nge den Gedanken. Sie mustert mich mit ihren scharfen Augen, die jedes Detail begutachten - meine abgenutzten Stiefel, das Gildenabzeichen, das Schwert, das ich auf dem Rücken trage.

  Neuer Charakter getroffen: Strategin Dalen

  Name: Strategin Dalen

  Klasse: Mensch

  Beruf: Karawanenführer

  Level: 11

  Gewicht (kg): 74

  Beschreibung: Eine erfahrene Karawanenführerin, die sich mit ruhiger Autorit?t pr?sentiert. Ihre sorgf?ltige Planung und ihr schnelles Denken haben schon mehr Karawanen gerettet, als die meisten Anführer überhaupt geführt haben. Allerdings sollte ihr jemand sagen, dass "nur eine weitere Routine-Lieferung" im Grunde genommen das Universum um ?rger bittet.

  If you discover this narrative on Amazon, be aware that it has been stolen. Please report the violation.

  "Ein Barde?" Sie mustert mich von oben bis unten. "Lass mich raten - Riverhaven? Ich habe geh?rt, dass es dort ?rger gibt."

  Meine Kehle schnürt sich zu. "Ja, Ma'am. Ich... hielt es für das Beste, nach anderen M?glichkeiten zu suchen."

  Ihr Gesichtsausdruck wird ein wenig weicher. "Die Wahrheit ist, dass wir vor einer Woche zwei Wachen an ein Fieber verloren haben, also brauche ich eher K?mpfer als Unterhalter. Aber... ein bisschen richtige Unterhaltung kann auch nicht schaden." Ein Hauch von L?cheln umspielt ihre Lippen. "Vorausgesetzt, du kannst wirklich singen."

  "Ich kann mir meinen Lebensunterhalt verdienen", versichere ich ihr, "sowohl im Kampf als auch im Gesang."

  "Ich bin ein Barde, der nicht nur singen, sondern auch k?mpfen kann!" Sie zieht eine Augenbraue hoch und winkt dann einem der umherlaufenden W?chter zu. "Das werden wir ja sehen. Tomas! Zeig unserem neuen Freund den Rotationsplan. Der Standardtarif für neue Mitarbeiter: Essen, Unterkunft und zwei Goldstück pro Woche. Vorausgesetzt, du schaffst es bis zur n?chsten Stadt, ohne abzuhauen."

  Tomas kommt auf uns zu - ein gro?er, schlaksiger Mann mit einem verwitterten Bogen auf dem Rücken. Seine Augen sind freundlich, aber müde. "Willkommen an Bord. Ich hoffe, du hast nach deinem Lauf noch Kondition. Du h?ltst bis zum Sonnenuntergang Nachtwache."

  Name: Tomas

  Klasse: Mensch

  Beruf: Karawanenmeister

  Level: 8

  Gewicht (kg): 89

  Beschreibung: Ein erfahrener Karawanenführer, dessen wettergegerbtes Gesicht von unz?hligen Meilen auf gef?hrlichen Stra?en erz?hlt. Man sagt, dass man einen Karawanenführer nach seinen Frachtverlusten beurteilen kann - seine perfekte Bilanz l?sst entweder auf unglaubliches Geschick oder kreative Buchführung schlie?en.

  Als ich mich hinter dem letzten Wagen in Position bringe, sehe ich, dass Strategin Dalen mich beobachtet. Ihr Blick verweilt noch einen Moment, bevor sie sich wieder ihren Aufgaben zuwendet. Ich frage mich, ob sie darüber nachdenkt, ob ich eine Bereicherung oder nur eine weitere Last sein werde.

  Die Wachen und H?ndler gehen wieder ihren Aufgaben nach, aber ich merke, wie sich die Atmosph?re unmerklich ver?ndert hat - frisches Blut in der Karawane bedeutet eine Ver?nderung der Dynamik, eine Neuverteilung der Rollen. Ich kann die unausgesprochenen Worte fast h?ren - mal sehen, ob dieser Barde die Mühe wert ist.

  "Noch eine Sache, Barde", ruft sie. "Wie ist dein Name?"

  "Brendan", antworte ich und füge dann leise hinzu: "Nur Brendan".

  Sie nickt, als ob sie sich selbst etwas best?tigen würde. "Also, Brendan, erweise dich als nützlich und bleibe am Leben, dann k?nnen wir dich vielleicht bis zur n?chsten Stadt mitnehmen. Wir haben einen langen Weg vor uns - bis zu den südlichen St?dten."

  Die Stra?e schl?ngelt sich weiter zwischen sanften Hügeln und verstreuten Baumgruppen. Die Sonne sinkt langsam herab und f?rbt die Landschaft in orange und goldene Farben. Als die Sonne unter den Horizont sinkt, umrundet die Karawane ihre Wagen in einer gut eingeübten Formation. Die Zugbestien ordnen sich instinktiv am ?u?eren Rand an und bieten mit ihren massiven K?rpern zus?tzlichen Schutz. Ihre Schuppen verf?rben sich in ein tieferes Bronze, wenn sie sich für die Nacht niederlassen - eine natürliche Reaktion, die ihnen hilft, mit den Schatten zu verschmelzen. Die Routine des Lageraufbaus schwirrt um mich herum - H?ndler sichern ihre Waren, W?chter richten Patrouillenpunkte ein und alle rollen ihre Schlafs?cke aus. Ich helfe, wo ich kann, hebe Kisten hoch, beruhige einen jungen Mauerdrachen, der von einem vorbeiziehenden Nachtweber erschreckt wurde, und gebe Werkzeuge an diejenigen weiter, die sie brauchen.

  Der Nachtweber ist eine seltsame Kreatur. Seine zarten, glasigen Flügel schimmern im schwindenden Licht, wenn er um das Lager herumfliegt und nach den winzigen Insekten sucht, die in der D?mmerung aufsteigen. Sein Anblick beruhigt mich - eine kleine Erinnerung an die Sch?nheit dieser Welt inmitten all des Kampfes.

  Name: Nachtweber

  Klasse: Bestie

  Spezies: Vogel

  Level: 1

  Gewicht (kg): 0.2

  Beschreibung: Der Nachtweber wird von Reisenden geliebt, die seine F?higkeit, Mücken zu vertreiben, zu sch?tzen wissen, obwohl seine ruhige, schwebende Erscheinung die Zuschauer manchmal glauben l?sst, er sei eine Art kleiner, mystischer Geist, der ein n?chtliches Ballett aufführt.

  "Neue Gesellschaft!" ruft Tomas und winkt mich zum wachsenden Lagerfeuer hinüber. Die Flammen flackern und werfen lange Schatten auf die Waggons. "Komm und lerne die Mannschaft richtig kennen." Er deutet auf die Gesichter im Feuerschein. "Das sind Lori und Kell von der ersten Wache. Die Zwillinge da drüben, die sich um die Zugbestien kümmern, sind Pak und Lin. Und dieser mürrische Bastard ist der alte Tom."

  Name: Lori

  Klasse: Mensch

  Beruf: W?chter

  Level: 5

  Gewicht (kg): 77

  Beschreibung: Eine f?hige W?chterin mit einer unbestechlichen Einstellung und schnellen Reflexen. Sie nimmt ihren Job so ernst, dass sogar ihre Witze strammstehen.

  Name: Kell

  Klasse: Mensch

  Beruf: W?chter

  Level: 6

  Gewicht (kg): 79

  Beschreibung: Ein standhafter W?chter mit scharfen Augen und ruhigen H?nden. Die Person, die ihre Pfeile wahrscheinlich zweimal z?hlt, nur um sicherzugehen.

  Name: Pak

  Klasse: Mensch

  Beruf: W?chter

  Level: 5

  Gewicht (kg): 87

  Beschreibung: Ein erfahrener W?chter und Bestienführer, der sich mit geübtem Selbstvertrauen auf den temperamentvollsten Reittieren bewegt. Eine H?lfte der berüchtigten "Zwillings-Bestienflüsterer" - obwohl er darauf besteht, dass er der besser aussehende Zwilling ist.

  Name: Lin

  Klasse: Mensch

  Beruf: W?chter

  Level: 5

  Gewicht (kg): 73

  Beschreibung: Eine erfahrene W?chterin und Tierpflegerin mit einem unheimlichen Gespür für das Verhalten von Tieren. Sie ist die andere H?lfte der berüchtigten "Zwillings-Bestienflüsterer" - und wie sie ihren Bruder gerne daran erinnert, wurde sie drei Minuten früher geboren, also hat sie eigentlich das Sagen.

  Name: Old Tom

  Klasse: Mensch

  Beruf: W?chter

  Level: 8

  Gewicht (kg): 91

  Beschreibung: Ein altgedienter Wachmann, dessen verwittertes Gesicht und scharfe Augen von jahrzehntelanger Erfahrung zeugen. Er hat wahrscheinlich mehr über Sicherheit vergessen, als die meisten Wachleute je lernen werden - obwohl er dich gerne an jedes Detail erinnert.

  Old Tom grunzt und blickt kaum von der Klinge auf, die er gerade sch?rft. Sein Gesicht tr?gt die Spuren der Verwitterung und die Falten um seine Augen verraten, dass er schon jahrelang in Karawanen unterwegs war. Trotz seines ruppigen Auftretens entdecke ich einen Hauch von Neugier in seinem Blick, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmet.

  "Hast du eine Vorliebe für die Rotation?" fragt Tomas und reicht mir eine Schüssel mit etwas, das nach Rindfleischeintopf riecht.

  "Ich nehme, was ich kriege", antworte ich und nehme die Schüssel dankbar an. Es ist schon Stunden her, dass ich das letzte Mal etwas gegessen habe, und das warme Essen ist willkommen. Hier drau?en, unter dem offenen Himmel, scheint meine übliche Angst weit weg zu sein. Die Stra?e hat etwas, das sich einfacher und klarer anfühlt als die engen R?ume in den Kerkern und Tunneln.

  "Dritte Wache also", sagt er und nickt. "Aber zuerst verlangt die Tradition von Neuank?mmlingen ein Lied. Nichts zu Ausgefallenes - beweise nur, dass du tats?chlich ein Barde bist und kein Scharlatan."

  "Mein Instrument..." Ich z?gere, die Erinnerung ist noch frisch. "Es wurde bei... früheren Ereignissen zerst?rt. Ich nehme nicht an, dass jemand einen Ersatz hat?"

  "Ein Barde ohne Laute!" ruft Tomas mit einem leichten Grinsen aus, aber seine Augen zeigen eher Verst?ndnis als Spott. "Nein, leider haben wir keins. Sie sind hier drau?en nicht gerade h?ufig - ungef?hr so selten wie Barden selbst. Aber wenn wir die n?chste gr??ere Stadt erreichen, k?nnen wir dir helfen, eine zu finden."

  Die anderen versammeln sich um das Feuer, ihre Gesichter sind erwartungsvoll. Einige der jüngeren H?ndler beugen sich vor, ihre Augen sind neugierig. Es ist seltsam, so viele Augen auf mir zu spüren, aber hier herrscht ein Gefühl der Kameradschaft. Es gibt keine dunklen Ecken, in denen sich Schatten verstecken k?nnten, und keine engen G?nge, in denen Feinde lauern k?nnten.

  Ich beginne "Der wandernde Fremde", ein Lied, das mir mein Vater vor Jahren beigebracht hat. Die Erinnerung an seine tiefe Stimme, mit der er mir die Akkorde beibrachte, l?sst meine Kehle pl?tzlich eng werden, aber ich halte durch, w?hrend die melancholische Melodie mit dem Rauch des Feuers aufsteigt:

  Ich bin ein armer, wandernder Fremder,

  Reise durch all diese weiten L?nder

  Keine Qual, kein Schmerz, die Sorgen verfliegen,

  In jenem hellen Land, wo die Tr?ume siegen...

  Leistungstest erfolgreich!

  Dalen's Caravan Fraktion: +10

  Meine Stimme tr?gt die alte Melodie gut genug. Schon beim zweiten Refrain summen einige H?ndler mit, die einfache Melodie ist leicht zu verstehen. Sogar die Zugbestien scheinen darauf zu reagieren, denn ihr Atem geht im Rhythmus des Liedes mit. Das Feuer knistert und die Nacht scheint n?her zu rücken, die Welt verengt sich auf den Kreis des Lichts, das Lied und die müden Reisenden, die es teilen.

  W?hrend ich singe, bemerke ich, wie sich die Gesichter der Menschen um mich herum erhellen - die Anspannung in ihren Schultern l?sst nach, die Müdigkeit in ihren Augen verblasst ein wenig. Für einen Moment sind wir alle durch den einfachen Akt des gemeinsamen Singens miteinander verbunden und die Last der Stra?e ist vergessen.

  "Na ja, singen kann er wenigstens", grummelt Old Tom, was ich als gro?es Lob von ihm verstehe.

  Strategin Dalen nickt zustimmend. "Das reicht fürs Erste. Tomas, zeig ihm, wo er seinen Schlafsack aufschlagen kann. Auf der Handelsstra?e d?mmert es früh."

  Als sich die Gruppe zum Schlafen oder Wachen aufteilt, führt mich Tomas zu einem Platz zwischen den Wagen. "Das hast du gut gemacht", sagt er leise.

  "Danke", antworte ich und rolle meinen Schlafsack aus. "Es ist eine Weile her, dass ich für Fremde gespielt habe.

  Er blickt mich an und ich kann die ungestellten Fragen in seinen Augen sehen. Aber er nickt nur. "Ruh dich aus. Die dritte Wache kommt bald, und Lin wird dich gnadenlos wecken, wenn du zu langsam aufstehst."

  Ich lege mich hin, das vertraute Gewicht meines Schwertes an meiner Seite. Das Gemurmel leiser Gespr?che und das Knistern des Feuers vermischen sich mit den Ger?uschen der Nacht. Die kristallinen T?ne der Nachtweber sind ein natürliches Warnsystem vor nahenden Gefahren. Es ist kein Zuhause, aber vielleicht, nur vielleicht, k?nnte es etwas werden, das ?hnlich genug ist.

  Als der Schlaf naht, h?re ich einen H?ndler, der mein Lied von vorhin leise summt. Die Melodie folgt mir in friedliche Tr?ume - Tr?ume von offenen Stra?en, von verlorenen und gefundenen Freunden, von einer Zukunft, die sich zum ersten Mal seit langem nicht so düster anfühlt.

  Die Ger?usche des Lagers verstummen langsam und werden durch den gleichm??igen Rhythmus meines Atems ersetzt. Meine Gedanken schweifen ab und ich denke an die Gesichter, die ich vorhin gesehen habe - Strategin Dalen, Tomas, Old Tom. In jedem von ihnen steckt eine Geschichte, ein gelebtes Leben, ein Kampf. Einen Moment lang stelle ich mir vor, wie es w?re, l?nger bei ihnen zu bleiben und mir einen Platz in der Karawane zu schaffen. Es ist ein beruhigender Gedanke, mit dem ich mich besch?ftige, w?hrend ich weiter in den Schlaf gleite.

  Als ich die Augen schlie?e, h?re ich immer noch das leise Summen von "Der wandernde Fremde" im Lager - ein leises Versprechen, dass es selbst hier drau?en, auf den staubigen Stra?en weit weg von zu Hause, einen Platz für mich gibt.

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