home

search

10| Unwegsame Reise

  Zellis hatte noch weitere zehn Minuten gewartet, bis sie sich traute aus dem Gebüsch zu erscheinen. Sie sah sich besorgt um, aber niemand war auf ihrer Spur, zumindest niemand den sie erkennen konnte. Gerade wollte sie eine Siegerpose einnehmen, als ihr wieder einfiel, dass ihr K?rper sie im Moment kaum noch aufrecht halten konnte und entschied sich dafür, erst zu feiern, wenn sie wieder mit beiden Beinen au?erhalb ihres Grabes stand.

  Sie schaute immer wieder hinter sich und versuchte im Schatten des Hügels zu bleiben, als sie in eine Richtung losging, von der sie nicht wusste, wo es sie hinführen würde. Zwischen den Blicken nach hinten begutachtete sie ihre Wunden und schreckte ein Wenig zurück.

  Die meisten ihrer Panzerschuppen waren angebrochen oder gebrochen und einige fehlten komplett, das Blut rann durch die offenen Stellen und Risse und sie konnte mit ihrem Schwanz ertasten, dass die Schuppen an ihrem Rücken ?hnlich zugerichtet war. Au?erdem waren ihre die Stacheln am übergang zu ihrem Schwanz abgebrochen, genau wie die oberen an ihrem Hinterkopf. Der Sturz den Hügel hinab hatte dafür gesorgt, dass sie einige angeschlagene und angebrochene Rippen hatte und sie war sich ziemlich sicher ihr linkes Handgelenk funktionierte nicht so gut wie es sollte. Wunderbar. All das und sie hatte es nicht einmal geschafft ihr Schwert zurück zu holen.

  Würde sie wissen, wo sie sich gerade befand k?nnte sie wenigstens den direktesten Weg zum n?chsten Heiler einschlagen, aber für den Moment blieb nichts anderes übrig, als einfach immer weiter ihrer Schnauze nach zu wandern.

  Es dauerte beinahe den gesamten Tag, bis sie endlich an einen Aussichtspunkt kam, von dem sie Stonewall entdecken konnte. Sie war natürlich in komplett falsche Richtung marschiert. Es wurde immer besser. Sie sah sich noch weiter um und entdeckte ein Dorf, das sie noch heut erreichen konnte und entschied sich, dort nach einem H?ndler zu suchen bei dem sie Heilungstr?nke kauf- ... Zellis hatte nicht einen Groschen bei sich.

  Ein Schrei wie von ihren Vorfahren hallte durch die Hügel und T?ler.

  “Wenn ich diese verdammten Pisser finde... Ich werde diese- ARGH.” sie schimpfte noch immer vor sich hin als sich langsam die Nacht über das Land zu legen begann. Der Zorn gab ihr die n?tige Kraft weiterzumachen und wegen dem Geld würde sie sich Sorgen machen, wenn sie angekommen war.

  Torrn, der Vogt des Dorfes Clifordly, war gerde dabei die letzten Notizen für den morgigen Tag an das schwarze Brett zu h?ngen, als er eine kratzige, wütenden und vor allem laute Stimme vernahm. Es schien als würde die Stimme immer n?her kommen und vorsichtshalber rief er kurz nach seinem Hauptmann.

  “Ihr habt gerufen Herr?” “H?rst du das auch Hauptmann? Da kommt doch jeamand” Der Soldat horchte und nickte sofort. Er zog sein Schwert und platzierte sich vor Torrn: “Wer auch immer das ist, klingt als würde er die sieben H?llen selbsgt mit sich zu bringen. Diese Ger?usche sind...” “Verst?rend” vollendete er den Satz des Hauptmanns.

  Es dauerte nicht lange bis er einen roten Fleck sah, der sich den Hügel hinaufk?mpfte, direkt auf das Dorf zu. “Hauptmann, ruf alle Wachen zusammen, das Ding ist auf geradem Weg hierher!” Der Hauptmann befolgte den Befehlt tugendhaft und mit dem Ert?nen seines Horns wurde die rund zwanzig Mann starke Wachmannschaft des Dorfes zusammengerufen.

  Stolen from its rightful author, this tale is not meant to be on Amazon; report any sightings.

  Der letzte traf ein, als die Figur bereits nahe genug war um zu sehen, dass es sich um einen Drakken handelte. Die Stimme war nun laut und deutlich genug um zu vernehmen, dass ein Fluch nach dem anderen gebrüllt wurde, unterbrochen von Schreien.

  Die Wachen standen mit gezogenem Schwert und Schild in Formation im Tor von Clifordly, mit dem Hauptmann an vorderster Front, Turmschild auf einer Seite, Hellebarde auf der anderen. Torrn konnte sich nicht vorstellen, dass jemand bereit w?re Probleme zu machen, wenn sein so hoch geachteter Freund Wache stand. Er bot eine wahrlich Heldenhafte Silhouette in den letzten Strahlen der vergehenden Sonne.

  Eine unruhige Stille herrschte im Dorf in den folgenden Minuten bis der Haptmann einen bellenden Ruf in Richtung des Fremden warf. “WAS IST DEIN ANLIEGEN?” “IDENTIFIZIERE DICH!”

  Der Fremde stoppte und die Stimme brach ab. Es schien, als h?tte die Einschüchterung funktioniert. Doch zu seinem Horror musste Torrn mitansehen wie die Figur pl?tzlich beschleunigte und wankend auf ihn zu rannte.

  Die gesamte Wachtrupp machte sich für den Kampf bereit, doch der Fremde hatte keine Waffen dabei. Und je n?her er kam, desto weniger sah er nach einer Gefahr aus. Er war schrecklich verletzt und das wanken kam nicht von Alkohol oder etwas dergleichen, sondern der Drakken schien unendlich ersch?pft zu sein. Nein, nicht er... sie, als sie nah genug kam konnte Torrn es erkennen. Er erhob seine Stimme und rief die Wachen zurück:” Hauptmann, warte, sie ist verletzt, helft ihr. Jorman geh und hol die Kr?uterfrau! Wir werden die verletzte ins Gemeindehaus bringen!”

  Noch w?hrend er den Befehl gab, bewegt er sich bereits an den Wachen vorbei und breitete seine Arme in eine Haltung des Friedens. “Wanderer, sag wer bist du und warum bist du verletzt? Wir werden dir helfen, wenn du keine Gefahr für uns darstellst!” rief er den Weg entlang und die Drakken blickte auf.

  Sie schien zum ersten Mal zu realisieren, dass sie vor einem Dorfeingang war und stoppte ihre Flüche. Sie sah Torrn in die Augen, an ihm vorbei in das Dorf selbst und brach dann auf dem Schottterweg zusammen. Torrn lie? einen kleinen Laut des Entsetzens heraus und rannte zu der Verletzten. “Hauptmann, hilf mir!”

  Gemeinsam mit dem Soldaten fiel es leicht sie in das Gemeindehaus zu bringen, in welchem Perilla, die Kr?uterfrau und Heilerin des Dorfes, bereits wartete.

  Mit pochendem Kopf und Schmerzen in allen K?rperteilen, erwachte Zellis und schreckte auf. Ihr Kopfschmerz lie? sie zusammen zucken und ihre Bewegungen zu verlangsamen. Sie sah sich langsam um und nahm ihre Umgebung in sich auf.

  Sie lag in einem Strohbett inmitten eines gro?en Raumes. Neben ihr war ein Beistelltisch, auf dem sich blutige Bandagen und unz?hlige Kr?uter und Tinkturen befanden. Ein Feuer w?rmte den gro?en Raum, von einem Kamin gegenüber von Zellis und sie schien v?llig alleine zu sein.

  Ein rascher Blick auf eines der offenen Fenster sagte ihr, dass es Tag war, aber sie konnte nicht sagen, ob es die Nacht nach ihrer qualvollen Reise. Sie hatte nur noch Erinnerungsfetzen auf die sie zugreifen konnte, wie der Anblick von Stonewall in weiter Ferne und das finden einer gro?en Schotterstra?e. Doch viele Details waren verschwommen oder verloren. Sie wusste zum Beispiel nicht, wann sie ein Dorf gefunden hatte oder wie sie in dieses Bett kam.

  Ihre Kleidung war noch immer wie zuvor, nur wurden ihre Wunden darunter bandagiert und sie spürte, dass eine Wundsalbe gerade hart am arbeiten war, damit sie vor Schmerz nicht den Verstand verlieren würde. Wer auch immer ihr geholfen hatte, musste zumindest eine grundlegende Ahnung von Heilung haben. Zu ihrer Erleichterung waren auf ihre Klauen noch funktionstüchtig. Es w?re zwar unwahrscheinlich, dass sie je zerst?rt oder entwendet wurden, aber sicher konnte sie sich nie sein.

  W?hrend Zellis noch im Bett sa? und sich umsah und selbst untersuchte, ?ffnete sich die Tür des gro?en Raumes und eine Menschenfrau mittleren Alters trat ein, die Arme voll mit medizinischen Zutaten.

Recommended Popular Novels