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Kapitel 31: Der Sturz

  Die versammelten Drachen standen in einem Halbkreis um Thalor, der in der Mitte der Lichtung thronte. Die Luft war schwer, gefüllt mit dem Knistern der Magie, die die Drachen ausstrahlten. Jeder von ihnen wusste, dass die letzte Schlacht entscheidend gewesen war – doch der Sieg hatte sie nicht sicher gemacht.

  ?Wir haben die J?ger in die Flucht geschlagen," begann Thalor, seine Stimme war tief und ruhig. ?Aber der Anführer ist noch am Leben, und solange er lebt, wird dieser Krieg nicht enden. Wir müssen wachsam bleiben."

  Die Drachen murmelten zustimmend. Viele waren verletzt, die Flügel von Schrammen gezeichnet, ihre Schuppen teilweise verbrannt. Doch der Geist der Drachen war ungebrochen.

  Ein m?chtiger, schwarzer Drache trat vor. ?Was ist der n?chste Schritt, Thalor? Wir k?nnen nicht einfach hier sitzen und warten, bis sie wieder angreifen."

  Thalor nickte. ?Wir werden eine Verteidigungslinie errichten, aber ich will nicht nur warten. Ich werde in der Nacht alleine auskundschaften, um herauszufinden, was der Anführer plant. Diese Ungewissheit müssen wir beenden."

  ?Sei vorsichtig," sagte eine Drachenkriegerin, deren goldene Schuppen im Mondlicht gl?nzten. ?Die J?ger sind listig."

  Thalor nickte erneut, entschlossen. ?Ich werde es sein." Mit diesen Worten l?ste sich die Versammlung langsam auf. Die Drachen bereiteten sich darauf vor, Wache zu halten oder sich für den kommenden Tag zu erholen. Thalor aber wandte sich nachdenklich ab, hob sich mit einem kr?ftigen Flügelschlag in die Lüfte und verschwand in die Dunkelheit.

  Die Nacht war still, nur das leise Flattern seiner Flügel und das entfernte Rauschen des Windes waren zu h?ren. Thalor flog niedrig über den W?ldern, seine Augen wachsam, als er nach Spuren der J?ger suchte. Er wusste, dass der Feind sich nicht weit entfernt haben konnte.

  Er war allein, wie er es wollte. Seine Sinne waren gesch?rft, und er konnte das dumpfe Knirschen von ?sten und das entfernte Hufgetrappel h?ren. Er verengte die Augen und flog tiefer, n?her an den Boden, um bessere Sicht auf die Bewegungen unter sich zu bekommen.

  Pl?tzlich, ohne Vorwarnung, zischte ein Speer durch die Luft. Er war kaum zu sehen, ein Schatten im Dunkeln, und er traf Thalor direkt in die Flanke. Ein brennender Schmerz durchzog seinen K?rper, und bevor er reagieren konnte, begann er zu fallen. Der Aufprall war heftig. Er landete hart auf dem Waldboden, seine Flügel und Beine in einem Kn?uel, w?hrend der Speer tief in seinem Fleisch steckte.

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  Thalor versuchte, sich zu erheben, doch bevor er auch nur die Flügel ausbreiten konnte, war er bereits von einem Netz umhüllt. Dutzende von J?gern sprangen aus den Schatten, ihre Netze und Seile engten ihn immer weiter ein. Er brüllte vor Zorn, spie Feuer, doch die Netze waren mit feuerfestem Material durchsetzt. Seine Flammen verpufften wirkungslos in der Nachtluft.

  ?Haltet ihn fest!" schrie eine Stimme aus der Dunkelheit. Der Anführer der J?ger trat in den Lichtkreis, den die Fackeln der M?nner warfen. Sein Gesicht war kalt, seine Augen funkelten vor Triumph. Er ging mit langsamen, entschlossenen Schritten auf Thalor zu, der immer noch versuchte, sich aus dem Netz zu winden.

  ?So, da haben wir ihn endlich. Den gro?en Drachen, der dachte, er k?nnte uns besiegen," sagte der Anführer h?hnisch, als er sich über den gefesselten Thalor beugte. ?Aber jetzt wirst du lernen, was es hei?t, gedemütigt zu werden."

  Thalor funkelte ihn an, sein Blick war voller Hass. ?Du wirst diesen Krieg verlieren," knurrte er, obwohl der Schmerz in seiner Flanke pochend und unertr?glich war.

  Der Anführer lachte nur kalt. ?Du verstehst es nicht, Drache. Es geht nicht nur um den Sieg. Es geht darum, dir zu zeigen, dass selbst eine Kreatur wie du, so stark und furchteinfl??end, unterworfen werden kann." Er beugte sich n?her zu Thalors Gesicht, sein L?cheln wurde breiter. ?Ich werde dich nicht einfach t?ten. Nein, ich werde dich zur Schau stellen. Deine Gefangenschaft wird das Symbol unseres Triumphes."

  Thalor zischte und versuchte, seinen Kopf zu bewegen, doch das Netz war zu eng. ?Was hast du vor?" verlangte er zu wissen.

  Der J?ger trat einen Schritt zurück und sah sich seine M?nner an, die weiter daran arbeiteten, Thalor zu sichern. ?Morgen, bei Tagesanbruch, werde ich dich den Menschen zeigen. Sie werden sehen, wie machtlos du bist. Sie werden verstehen, dass Drachen nichts weiter als Tiere sind, die unter der Ferse der Menschheit stehen." Sein Gesicht verzog sich zu einem b?sartigen Grinsen. ?Und dann, nach Tagen der Qual und Demütigung, werde ich dich t?ten. Langsam."

  Thalors Herz raste vor Wut und Verzweiflung, doch er gab sich keine Bl??e. ?Du wirst scheitern," sagte er mit fester Stimme. ?Meine Brüder und Schwestern werden kommen. Und wenn sie das tun, wirst du für all das bezahlen."

  ?Ich denke nicht," sagte der Anführer ruhig, ?denn bis sie kommen, wirst du l?ngst ein gebrochener Schatten deiner selbst sein."

  Mit einem letzten, abf?lligen Blick drehte sich der Anführer um und lie? seine M?nner zurück, die weiterhin daran arbeiteten, Thalor vollst?ndig in Ketten zu legen. Thalor versuchte, seine Magie zu rufen, doch die Ketten und das Netz unterdrückten seine Kr?fte.

  Der Schmerz des Speers, die Schwere der Netze und die Worte des Anführers legten sich wie eine erdrückende Last auf Thalor. Zum ersten Mal seit langem fühlte er die kalte Klinge der Niederlage in seinem Herzen. Doch er wusste, dass dies noch nicht das Ende war.

  Seine Flügel waren gebunden, sein Feuer unterdrückt, doch tief in ihm brannte ein Funke – die Hoffnung auf Rettung. Er war nicht allein. Die Drachen würden kommen.

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