Bezaubernde H?nde strichen gierig über seinen perfekten, transhumanen K?rper. Er pr?sentierte sich in seiner vollen nackten Sch?nheit. Seine st?mmige Muskulatur, sein zartes blondes Haar und dieser noble, überlegene Blick in seinen goldenen Augen. “L-Lord Commander.”, stammelte Rhiv vor sich hin. Das lebendige Abbild eines Gottes wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu. “Sergeant Mordo. Ich habe sie schon erwartet.” “Erwartet? Wie konnte er wissen, dass ich kommen würde?”, fragte sich Rhiv. “Es ist sch?n, euch wiederzusehen. Wie ich erkennen kann, sind die Wunden von der letzten Schlacht gut verheilt. Aber es hat ja auch lang gedauert. Ganze 2 Monate wart ihr in der Heilkapsel.” Seine tiefe und doch vertrauliche Stimme bet?ubte Rhivs Ohren f?rmlich. “Doch sagt mir, warum seid ihr hergekommen?” “Lord Commander, ich bringe Nachricht, dass wir bald an unserem Ziel angekommen sind. Falls Sie noch Details zur Mission brauchen, k?nnen Sie alles auf diesem Datenpad finden.” Rhiv reichte es in seine Richtung. Der Lord Commander erhob sich wie ein Berg aus der See. H?nde wichen von seinen Muskeln. Er türmte sich vor dem Sergeant auf, wie der Gigant, der er war. Zweieinhalb, vielleicht sogar drei Meter sch?tze Rhiv. Er nahm ihm das Datenpad ab und las den Bericht. Er drehte sich um und sagte mit beruhigender Stimmer: “Ich muss jetzt meiner Pflicht nachgehen. Deshalb bitte ich um ein Vieraugengespr?ch mit Sergeant Mordo.” Die K?rper tauchten unter seiner Decke hervor. Rhiv erkannte sie sofort. Es waren junge M?nner vom Mond Ekury. Sie waren wegen ihrer zierlichen und femininen K?rper sehr beliebt. Vor allem bei der imperialen Marine, da man sie - im Gegenteil zu Frauen, die auf Kriegsschiffen nichts zu suchen hatten - bei einer Inspektion einfach schnell in irgendwelche Uniformen stecken und sie dann als “spezielle S?ldnereinheit” pr?sentieren kann. Eben wegen ihrer gro?en Beliebtheit waren sie auch sehr teuer anzuheuern und so hatte Rhiv bis jetzt nur Erz?hlungen über sie geh?rt. Doch nun bekam er gleich mehrere von ihnen zu Gesicht. Sie huschten schüchtern aus dem Zimmer. Manche von ihnen nahmen sich nicht einmal die Zeit, um sich wieder zu bekleiden. Als sie an Rhiv vorbei glitten, blies ihm einer von ihnen - seine Haut hatte eine leichte Br?unung - einen Kuss. Seine Gedanken spielten verrückt - er fühlte sich zerstritten zwischen der bodenlosen Dekadenz des Lord Commanders und dem Spiel seiner leicht beeinflussbaren Gefühle. Kurz darauf umfing eine schwere Stille die beiden Einsamen. Rhiv fühlte sich etwas unangenehm. Er wollte so schnell wie m?glich von hier verschwinden. “Solomo.”, meldete sich der Lord Commander. "?hm… wie bitte?” “Solomo, ist der Name des jungen Mannes, der dir einen Kuss geblasen hat. Ich dachte, du wolltest es vielleicht wissen.”, sagte er, w?hrend er immer noch den Bericht analysierte. “Ah, ahso. Danke.” Nun erhob er endlich seinen Kopf und fragte: “Also, wir wissen nicht, mit was wir es zu tun haben. Wir haben so gut wie keine Informationen über die Armeest?rke unseres Feindes. Aber wir werden siegen. Wei?t du, warum wir siegen werden?” Rhiv z?gerte. Er hatte das Gefühl, als ob seine n?chsten Worte über sein Leben entscheiden würden. “Weil wir immer siegen.”, sagte er unsicher. "Ja, das auch. Doch ich meinte eher, weil wir dich haben.” “Mich?” “Ja, mir war zu Ohren gekommen, dass du einer der kompetentesten Bodentruppen-Offiziere unter meinem Kommando bist. Au?erdem hast du Tapferkeit und strategisches Geschick bei der Belagerung von Crutharu gezeigt. Und darum habe ich beschlossen, dich auch zum führenden General der Bodeninvasion zu machen - effektiv sofort. Damit bist du nur mehr allein mir unterstellt.” Rhiv wusste nicht, was er sagen sollte. Er war zwar schon ein Sergeant und hatte somit schon ganze Regimenter in die Schlacht geführt, doch General war nochmal eine andere Sache. Trotzdem verbeugte er sich demütig. “Ich danke euch, Lord Commander, dass ihr mir diese Ehre erweist.” Auch wenn er versuchte, sich zusammenzurei?en, konnten die transhumanen Sinne des Lord Commanders ihn leicht durchschauen. “Keine Sorge, Sergeant Mordo. Ich werde mit euch k?mpfen. Nicht nur im Planungsraum, sondern auch unten am Schlachtfeld. Immerhin bin ich die oberste Führungskraft im gesamten ?u?eren Kern. Doch wenn ich ehrlich bin, h?ngt mir diese ganze Bürokratie beim Hals heraus. Vielleicht hilft mir ja ein gutes Gemetzel, mich zu entspannen.” Er wollte gerade weiter sprechen, als ein starkes Ruckeln das Schiff durchzog. Die Sirenen gehen an. Das war das Signal, dass die Flotte gleich den Interstellaren-Raum verlassen würde. “Das Schiff ist auch schon alt. Genau wie ich. Der Warpdrive ist nicht mehr der aktuellste, da k?nnen solche Turbulenzen schon vorkommen.”, meinte der Lord Commander. Pl?tzlich ert?nt ein Piepton. Seine gro?e Hand griff nach seinem Kommunikator, der an der Wand hing. “Lord Commander, hier spricht die Brücke. Wir haben m?glichen Feindkontakt in zwanzig Kilometer Entfernung." “So nah! Was ist das für ein Feind?” “Naja, es handelt sich um ein Schiff. Aber es sieht ziemlich zerst?rt aus. Trotzdem k?nnte es eine Falle sein. Was sind ihre Befehle?” “Die Eisernen Zorn bleibt hinten. Schicken sie die begleitenden Fregatten als Vorhut vor. Sollten sie jegliches Lebenszeichen sehen, haben sie meine Erlaubnis, das Feuer zu er?ffnen.” “Verstanden” Der Lord Commander drückte einen Knopf auf seinem Kommunikator. “Decimus, k?nnt ihr mich h?ren?” “Laut und deutlich, Lord Marcelus.” Rhiv erkannte, dass die Stimme am anderen Ende transhuman klang. “Bereitet meinen Transporter vor. Ich werde mir dieses Schiffswrack von innen ansehen.” “Wird gemacht, Lord Marcelus. Soll ich den Custodes sagen sie sollen sich bereit zum Ausrücken machen?” “Nein, das wird nicht n?tig sein.” “Hab Verstanden.” Der Lord Commander legte seinen Kommunikator nieder. Er blickte Rhiv mit einer ungewollten Finsternis in die Augen. Dieser hielt ihm erstaunlich gut stand, bevor er unfreiwillig den Augenkontakt unterbrach. “Ich werde jetzt gehen und mich vorbereiten.”, deklarierte Marcelus. “Ich werde dasselbe tun.” “Nein, ihr bleibt hier und beginnt mit den Planungen für die Invasion.” Rhiv antwortete nicht, stattdessen verbeugte er sich und verlie? zügig die Gem?cher des Lord Commanders. Er eilte durch die G?nge, ohne ihre Heiligkeit zu entweihen.
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Diener des Ordo Custodum führten Marcelus in seine Rüstungskammer. Es war ein kleinerer Raum - im Vergleich zum riesigen Thronsaal - voll mit Reliquien - seine eigenen und die von seinen Vorg?ngern. Er stellte sich in die Mitte, sein Gesicht in Richtung der abgerundeten Ecke, in der sich ein Schrein befand. Er hielt zwar nicht viel von religi?sen Ritualen, aber er tat es, weil es Teil seiner Pflicht war. Er kniete sich nieder und senkte seinen Kopf. Beruhigende Kl?nge erhellten den Raum, als Priester und M?nche des Ordo Reliciam aus schmalen Fugen in der Wand kamen. Sie benebelten Marcelus mit heiligen D?mpfen und weihten seinen K?rper mit gesegnetem ?l. Dann wurde eine Glocke geschlagen. Nach dem dritten Klang erhob sich der Lord Commander. Diener nahmen ihm die sp?rliche Bekleidung, die er trug, ab. Andere Diener, welche mehr Roboter als Menschen waren, legten ihm seine “zweite Haut” an. Es handelte sich um einen hautengen Anzug aus kugelsicheren Materialien mit neuronalen Verbindungsstellen. Diese erlaubten es den Kriegern des Ordo Custodum, eine bessere Kontrolle über ihre massiven Kampfrüstungen zu haben. Nachdem die zweite Haut angelegt war, wurden noch Extender an den Verbindungsstellen angebracht. Nun zogen sich die mechanischen Diener auch schon wieder zurück. Als n?chstes stieg Marcelus in das Exoskelett-Gerüst seiner Rüstung. Sobald er sich mit dem Exoskelett verbunden hatte, schlossen sich alle Schlie?mechanismen und fixierten ihn im Gerüst. Gro?e, muskul?se Diener brachten nun die schweren Ceramitplatten der Rüstung. Sie rasteten im Gestell ein, bevor sie von den mechanischen Dienern fixiert wurden. Der letzte Teil war der Kern der Rüstung. Ehrfürchtige Diener des Ordo Reliciam trugen ihn herein, w?hrend sie weitere Lobgebete sangen. Es war ein zylinderf?rmiger Atomreaktor. Sie schoben ihn behutsam in das Rückenmodul der Rüstung und versiegelten die Luke. Die Rüstung erwachte zum Leben. Servomotoren summten, Systeme piepsten. Die letzten der Diener hielten Marcelus seinen Helm hin. Er nahm ihn und klemmte ihn unter seinem Arm ein. Er verlie? seine Rüstungskammer mit schnellen und doch behutsamen Schritten. Er wollte vermeiden, einen der vielen Diener zu vertreten. In seiner Kampfrüstung gekleidet, wirkten seine R?umlichkeiten gleich nicht mehr so riesig. Er ?ffnete das h?lzerne Tor und ging die Stufen hinunter. Er hatte diese Stiege schon einmal mit seinem Gewicht zerst?rt, als er als junger und t?richter Kommandant durch diese Hallen gerannt war. Damals war er noch jung und voller Energie gewesen. Jetzt fühlte er sich schon alt und einfallslos. Man sah es ihm zwar nicht an, da er immer noch als eine der sch?nsten M?nner im Imperium galt. Doch er selbst erinnerte sich noch gut daran, als er noch tats?chlich jung gewesen war.