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Kapitel 34: Demütigung von Falstad

  Thalor fühlte jeden Stein und jedes Schlagloch auf dem staubigen Weg unter sich, als der K?fig, in den man ihn gesperrt hatte, rumpelnd über den Boden gezogen wurde. Seine Flügel waren fest verschnürt, seine Krallen in schwere Eisenfesseln gelegt, die sich kalt und schmerzhaft in seine Schuppen gruben. Der eiserne K?fig, eng und bedrückend, lie? ihm kaum Raum, sich zu bewegen. Jeder Atemzug schien von dem eisernen Gestell erstickt zu werden, w?hrend die J?ger auf ihren Pferden lachten und sich über seine Gefangenschaft lustig machten.

  ?Na, gro?er Drache? Immer noch so stolz?" rief einer der J?ger h?hnisch, ein dürrer Mann mit einem groben Lachen. Er warf einen Apfel gegen die K?figstangen, der klatschend gegen Thalors Seite prallte, bevor er zu Boden fiel.

  ?Die Leute in Falstad werden Augen machen, wenn sie dich sehen!" rief ein anderer J?ger, der an der Spitze des Zuges ritt. Die Stadt Falstad lag nicht mehr weit entfernt, und die J?ger hatten vor, den gro?en Drachen als Troph?e zur Schau zu stellen – ein Symbol ihrer Macht über die einst freien Kreaturen der Lüfte.

  Thalor versuchte, seinen Zorn zu zügeln, doch die Erniedrigung nagte an ihm. Seine Magie war blockiert – die Fesseln, die um seine Glieder gelegt wurden, waren mit Runen versehen, die ihm den Zugang zu seinen Kr?ften verwehrten. Er war hilflos in diesem Moment, doch tief in ihm glühte der Hass. Nicht nur auf die J?ger, die ihn gefangen hatten, sondern auf das Gefühl der Machtlosigkeit, das er nicht kannte und verabscheute.

  Als sie schlie?lich die Tore von Falstad erreichten, sammelten sich die Bewohner der Stadt. Kinder liefen neben dem Zug her, zeigten mit ihren Fingern auf den Drachen und tuschelten aufgeregt. Die Erwachsenen hielten inne, ihre Gesichter mischten Furcht und Faszination. Viele hatten nie einen Drachen aus der N?he gesehen, geschweige denn einen, der so majest?tisch und m?chtig war wie Thalor.

  Doch jetzt, in diesem K?fig, war von seiner Majest?t nicht viel zu sehen. Er war eine Gefangene Kreatur, zur Schau gestellt wie ein Tier.

  Die J?ger führten ihn auf den zentralen Marktplatz der Stadt, wo eine erh?hte Plattform aufgestellt war. Sie brachten den K?fig dorthin und stellten ihn so auf, dass jeder Einwohner von Falstad den Drachen genau sehen konnte. Ein rauschender Jubel ging durch die Menge, als die J?ger stolz verkündeten, sie h?tten den m?chtigen Thalor gefangen – den berühmten Zirkusdrachen, der sich lange Zeit gegen die J?ger gestellt hatte.

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  ?Seht her, Leute von Falstad!" rief der Anführer der J?ger, ein grobschl?chtiger Mann namens Roran, der mit einem selbstzufriedenen Grinsen auf die Menge herabsah. ?Dies ist das Schicksal eines jeden Drachen, der es wagt, sich gegen die Menschen zu erheben!"

  Er trat an den K?fig heran und stie? mit seinem Stiefel gegen die Eisenstangen. ?Dieser hier dachte, er sei unbesiegbar. Aber seht ihn euch jetzt an! Gefesselt und hilflos wie das Tier, das er ist."

  Die Menge lachte und jubelte. Einige warfen Steine und Dreck auf Thalor, andere riefen Beleidigungen. Die J?ger taten nichts, um es zu stoppen – im Gegenteil, sie ermutigten die Demütigung. Für sie war es ein Sieg über die Drachen und ihre Magie, eine Machtdemonstration.

  Thalor k?mpfte innerlich, versuchte, die Schmach zu ertragen. Sein Herz pochte vor Zorn, doch er wusste, dass dies nicht der Moment für einen Ausbruch war. Seine Mutter hatte ihn gelehrt, Geduld zu haben, und obwohl es ihm schwerfiel, hielt er still, wartete, beobachtete. Er wusste, dass Elara und seine Mutter ihn suchen würden. Doch wie lange konnte er noch durchhalten?

  Roran trat wieder an den K?fig heran, diesmal mit einem Speer in der Hand. Er hielt die scharfe Spitze nah an Thalors Schnauze und l?chelte kalt.

  ?Wei?t du, was wir mit Drachen wie dir machen?" flüsterte er, so dass nur Thalor es h?ren konnte. ?Wir brechen ihren Willen. Stück für Stück. Du wirst ein Beispiel sein, Thalor. Ein Beispiel für alle Drachen, die es wagen, sich gegen uns zu erheben."

  Er zog den Speer zurück und wandte sich wieder an die Menge. ?Aber wir werden ihn nicht einfach t?ten. Nein, das w?re zu gn?dig. Dieser Drache wird gedemütigt. Wir werden ihn so lange hier ausstellen, bis er seinen Stolz verliert. Bis er nichts mehr ist als eine gebrochene Kreatur, die uns dient."

  Die Menge jubelte erneut, doch Thalor schloss seine Augen. Er dachte an Elara, an seine Familie im Zirkus, an die Freiheit, die ihm genommen wurde. Aber er wusste eines: Sein Geist war nicht so leicht zu brechen. Nicht durch Worte, nicht durch Schmerz, und schon gar nicht durch die H?nde dieser erb?rmlichen J?ger.

  Tief in ihm spürte er, dass die Rettung nahe war. Doch bis dahin musste er stark bleiben – für sich, für seine Familie, und für alle Drachen, die noch in Freiheit lebten.

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