Mit zwei Büchern und einigen Verlaufsberichten lief Meta glücklich den Weg zurück zum Hochparkett. Als sie die Empore zur Treppe Richtung Erdgeschoss erreichte, konnte sie auf das belebte Treiben in der Haupthalle blicken. Die Schüler der verschiedenen Provinzen str?mten in alle m?glichen Richtungen davon.
Haben sie sich entschlossen, die Pause viel sp?ter zu machen?, fragte sie sich. In einer halben Stunde müssten sie doch wieder zurück? Meta stockte, als Raffael, gefolgt von Bianca und Scarlett, ebenfalls aus dem Gang zum Theatersaal trat. Es schien nicht, als würden sie ein freundliches Gespr?ch führen. Vor allem Scarlett schien sehr aufgebracht oder besser gesagt, sie war so wütend, dass Meta es bis nach hier oben hin spürte. Als würde geladene Energie den Raum erfüllen und die H?rchen an ihren Armen aufladen.
Bianca blieb stehen und stapfte frustriert mit dem Fu? auf.
?Ihr beide seid fürchterlich stur. Wieso wundert es mich nicht, dass man sich mal wieder überhaupt nicht auf euer Wort verlassen kann? Jedes Mal versuche ich, meine Hand in eure Richtung auszustrecken, und jedes Mal werde ich entt?uscht. Wei?t du was? Hiermit nehme ich mein Angebot zurück. Seht zu, wie ihr heute alleine klarkommt“, klang ihre laute Stimme durch den Saal. Damit drehte sie sich um und ging. Raffael packte Scarlett an der Hand, als diese Anstalt machte, sich umzudrehen und Bianca zu folgen.
Meta atmete zitternd aus. Es fühlte sich an, als würde sie auf einmal durch den Nebel der wirbelnden Gefühle sehen und Meta wunderte sich, wie es eigentlich dazu kam, dass alle so zerstritten waren? Sicherlich war das vergangene Jahr sehr schwer gewesen. Doch die Luft fühlte sich verpestet an, als würden diese ganzen negativen Emotionen ein Eigenleben entwickeln und sie langsam alle vergiften.
Als ihre Stimmen verklangen, sah sie Raffael wütend nach oben schauen. Sie folgte seinem Blick, doch zwei Stockwerke über ihr gab es nichts zu sehen. Ihre Augen huschten wieder zu ihm, wie er Scarlett etwas sagte und dann die Treppen hinauf lief, an ihr vorbei und weiter nach oben.
Meta rührte sich nicht, bis er weg war und auch so lange noch nicht, bis Scarlett durch die Tür nach drau?en ging. Dann erst, als alle weg waren, ging auch sie durch die gro?e Halle, zurück zum Hochparkett, wo sie in Ruhe ihre Bücher lesen würde. Dort würde sie wahrscheinlich auch sp?ter herausfinden, wie es an diesem Tag weitergehen sollte.
Ihre Schritte wurden durch den Teppich ged?mpft. In einer Woche würden hier sehr viele verschiedene Menschen entlanggehen, und sie konnte es kaum erwarten, dass das Ganze vorbei war. Dann würden sie alle zwei Wochen freihaben, k?nnten sich auf die letzten Prüfungen im Frühling vorbereiten und dann würde Meta endlich ihren Abschluss genie?en. Und dann? Darüber war sie sich noch nicht sicher, aber sie wollte dieser Stadt bis zu ihrem letzten Atemzug dienen.
Ihr entglitten beinahe die Bücher aus der Hand, als sie die schwere Tür mit all ihrer K?rperkraft aufdrückte. Keiner war hier. Es war so ruhig, dass sie ihre Ohren klingeln h?ren konnte. Ein Zeichen, dass sie zu viel Stress in den letzten Tagen ertragen musste.
Meta setzte sich unten am Gang hin. Legte die Bücher auf den Stuhl neben sich ab und atmete tief durch. Es war hier nicht so sch?n wie in der Bibliothek. Aber sie würde hier den ganzen Tag verbringen k?nnen. Etiennes Worte geisterten erneut durch ihren Kopf hindurch. Eigentlich… Eigentlich müsste Meta dringend mit Raffael und ihr noch mal sprechen. Sie glaubte nicht, dass die beiden sich in die richtige Richtung bewegten. Doch als sie ihn vorhin unten erblickt hatte, hatte sie die Angst und die Unsicherheit gepackt. Sicherlich würden sie es auch ohne ihr Zutun schaffen. Abgesehen davon würde Meta wahrscheinlich nur etwas vor sich hin stammeln und dann ganz nerv?s wieder verschwinden, weil sie es nicht über sich brachte, etwas Vernünftiges auszusprechen.
Nein, es war besser, wenn sie sich ihren Dingen widmen würde. Hierzu geh?rte herauszufinden, was genau ihr Vater bei den Spielen gewinnen wollte. Irgendetwas tief in ihr sagte ihr, dass sie es herausfinden musste. Dass ihr Vater gute Gründe für sein Handeln hatte. Dass das Ganze ein Missverst?ndnis war und er Gilgians K?rper nie übernehmen wollte. Dass er sich um sie gesorgt hatte. Was auch immer seine Beweggründe waren, sie würde ihn mehr verstehen, wenn sie…
?H-hallo.“
Eine z?gerliche Stimme riss sie aus ihren Gedanken und Meta schreckte auf. Ihr Kopf fuhr herum und sie stellte schnell fest, dass sie ihn in den Nacken legen musste, um die Person zu sehen, die über ihr stand. Sie wusste nicht, wie er hie?, aber kannte ihn vom Aussehen her. Seine Gr??e schüchterte sie ein und ihr Herz fing mit stockender Angst schnell zu schlagen an. Sie konnte sich nicht ausmalen, was er von ihr wollte. Soweit sie sich erinnern konnte, haben sie noch nie ein Wort miteinander gewechselt.
?Du hast eine Weile gebraucht“, sage er, beinahe schon vorwurfsvoll.
?Ich-“, versuchte sie herauszubringen, doch ihre Stimme war so schwach vor Schreck, dass kein richtiger Laut herauskam.
Er sah erwartungsvoll zu ihr, sie starrte nerv?s zurück. Nach einem weiteren ruhigen Moment lachte auch er nerv?s und setzte sich dann ihr gegenüber hin.
?Bist du etwa überrascht?“, fragte er. Ihr Herz beruhigte sich langsam wieder. Doch nun drangen weitere Sorgen in den Vordergrund. Was wollte er von ihr? Wieso sprach er überhaupt mit ihr? Die einzigen Menschen, welche mit ihr sprachen, waren Gilgian und Khalas, welche beide nicht sehr gespr?chig waren. Und Etienne, mit welcher sie sich erstaunlich gut unterhalten konnte. Wenn ein anderer Schüler etwas von ihr wollte, dann hatte es meistens keinen guten Hintergrund.
Als seine Brauen sich mit einem ihr bekannten Ausdruck der Irritation zusammenzogen, haspelte sie schnell eine Antwort, ?Ich-, entschuldige. Ja, bin ich. K-kann ich dir bei etwas helfen?“
Seine Gesichtszüge entspannten sich nicht, stattdessen sah sie Verwirrung. Das lie? sie noch nerv?ser werden. Ihre H?nde waren schwei?gebadet und ihre Schultern taten weh, so verkrampft waren sie. Sie konnte h?ren, dass aus der Richtung der Bühne jemand fluchte. Waren sie doch nicht alleine? War das vielleicht Gilgian?
Die Person vor ihr beugte sich zu ihr herüber und sie konnte den Schwei?film auf seiner Stirn sehen. Vielleicht war er ja auch nerv?s. Nach einem stillen Moment und einem R?uspern seinerseits stellte sie fest, dass er ihr einen Zettel entgegenhielt.
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Hastig nahm sie ihm entgegen und ?ffnete diesen. Irritiert über den Inhalt, sah sie wieder zu ihm hinaus.
?Ich hatte Angst, dass du zu lange wartest, aber du bist deutlich sp?ter gekommen, als ich es erwartet habe“, führte er aus und Meta d?mmerte es, dass es hier wohl oder übel ein Missverst?ndnis gab.
?Das ist nicht von mir“, sagte sie leise, hielt ihm den Zettel wieder hin, welcher sich in ihren Fingern weich und zerknüllt anfühlte. Als h?tte ihn jemand mehrmals gefaltet.
Er runzelte erneut die Stirn, sah sie tadelnd an. ?Versuchst du, irgendein Spiel zu spielen? Ich wurde schon gewarnt, dass das der Fall sein k?nnte, habe es aber wirklich nicht von dir erwartet.“
?Ich-“, fing sie verunsichert an, beendete ihren Satz aber nicht.
?Aber in Ordnung. Was soll ich machen?“
Sein erwartungsvoller Blick versetzte sie in noch mehr Stress.
?Ich glaube, es handelt sich hier um ein Missverst?ndnis“, sagte sie dann schlie?lich.
Die kurze Stille zwischen ihnen fühlte sich erdrückend an. Sein Gesicht hingegen lie? sie zittern. Die Emotionen flogen durch dieses durch. Verwirrung, Irritation und schlie?lich Wut. Meta wusste nicht, welches von ihnen die überhand hatte, bis er Luft holte und seine Stimme durch das Zimmer donnerte, ?Jetzt pass mal auf-“
Sein Ausbruch hatte ein j?hes Ende, als jemand anders von unten zu ihnen herauf schrie: ?Sei nicht so laut! Es ist eine Sache, dass du meinst, hier quatschen zu müssen, aber sei gef?lligst leise dabei, sonst werde ich dir zeigen, wie das geht!“
Die Person vor ihr sah hinunter, doch Meta wandte ihre Augen nicht von ihm ab. Sie konnte ihn nicht einsch?tzen, konnte die Situation nicht einsch?tzen und das machte ihr Angst. Genauso wie der unerwartete Ausbruch, welcher in Stille geendet hat.
Er hatte ein rundes Gesicht, hastig wirkende Augen. In den wenigen Momenten, wo er nach unten sah, versuchte sie ihre Erinnerungen an seinen Namen zu durchforsten.
?Siehst du!“, flüsterte er anklagend, ?H?r auf, dich so komisch zu benehmen, das führt nur zu ?rger.“
Meta nahm ihren Mut zusammen und sagte: ?I-ch, ich wei? nicht, was hier gerade vor sich geht. Ich habe den Zettel nicht geschrieben, falls du das denkst. Und ich wei? gerade wirklich nicht, was du von mir willst. Habe ich etwas falsch gemacht? Wenn du mir davon erz?hlst, dann kann ich das sicher aufkl?ren.“
Wenn wir miteinander arbeiten, gemeinsam nach vorne schauen, Schulter an Schulter, Hand in Hand, dann wird die Zukunft deutlich glanzvoller, als die Gegenwart.
Wie oft hatte sie sich Bastian Hartmanns Worte durch den Kopf gehen lassen. Sicherlich waren sie für einen anderen Anlass gesprochen worden und sicherlich in Richtung von deutlich mutigeren Menschen als Meta. Aber sie hatte dennoch die Hoffnung, eines Tages nach diesen Worten leben zu k?nnen. Menschen zusammenzubringen. Der Gesellschaft zu dienen, hilfreich zu sein. Dazu geh?rte, den Menschen in ihrer Umgebung eine Chance zu geben. Raffael konnte das. Er hatte so viele Menschen um sich, welche ihm zuh?rten, und er h?rte ihnen auch immer zu. Meta war immer neidisch auf seine F?higkeit, alle für einen Zweck zusammenzubringen, ihnen Mut zu schaffen und nach vorne zu pferchen. Die saubere Bühne unter ihnen zeigte das nur zu deutlich. Selbst Mitglieder des neutralen Stadtteils waren geblieben und sogar Gilgian, welcher sich unter normalen Umst?nden nicht dazu hinrei?en lassen würde. Das war ihre Chance, einen Schritt in ihre eigene Entwicklung zu gehen. Vielleicht hatte jemand ihnen beiden einen Streich gespielt. Oder jemand wollte Meta wieder ?rgern und hat den armen Jungen hier als Mittel zum Zweck missbraucht.
?Beharrst du wirklich darauf?“, fragte er verwirrt und Meta verspürte Mitleid.
?Ja“, sagte sie, mit einer so festen Stimme, wie sie es nur aufbringen konnte, was zu ihrem Bedauern eher einem Flüstern glich, ?Ich wei? wirklich nicht, was vor sich geht.“
?Natürlich“, sagte er seufzend und es fühlte sich an, als würde er ihr nicht glauben, ?Was hast du da eigentlich mit dir getragen? Musstest du dafür die andere Bibliothek aufsuchen?“
Ihr Kopf zuckte zu den Büchern, zu welchen er mit einem Nicken deutete. Seine Hand griff an ihrem Kopf vorbei und sie zuckte überrascht zusammen, als sein Schatten und ein Hauch von Schwei? an ihr vorbeizogen.
Er hatte eines der Bücher genommen und bedachte den Einband. Meta juckt es in den Fingern, das Buch sofort wieder zurückzunehmen. Der Schreck von vor paar Tagen sa? noch immer in ihren Gliedern, als einer der Schüler des neuralen Stadtteils ihr das ausgeliehene Buch genommen hatte.
?Bitte gib das wieder her“, sagte sie, spürte, wie ihre Stimme wieder ins Zittern abdriftete.
Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. ?Ich schaue es mir nur an.“
?Aber-“, sie verstummte unter seinen warnenden Augen.
?Ich will es mir nur anschauen, wieso benimmst du dich, als würde ich dir etwas wegnehmen?“
?Es wird nicht noch eine Warnung geben!“, kam es von unten und erneut f?rbte sich sein Gesicht rot. Diesmal sagte er nichts, aber der anklagende Ausdruck verschwand nicht.
Er atmete mehrmals durch und auf einmal zauberte sich ein L?cheln auf sein Gesicht und er sagte: ?Was h?ltst du davon, wenn wir woanders hingehen? Irgendwo, wo es etwas ruhiger ist?“
?Nein“, sagte Meta leise. Sie war dankbar um die Person unter ihnen. So leid es ihr für den unfreiwillig Beteiligten tat, sie würde sich nicht einen Meter weiter weg von ihm bewegen.
Der Schüler vor ihr runzelte wieder die Stirn. ?Wieso nicht?“
?Weil ich hier bleiben muss, wenn sp?ter entschieden wird, was gemacht wird“, erwiderte sie ehrlich, ?Ich will es nicht verpassen, wenn die anderen Hilfe brauchen.“
Er schnaubte lachend. ?Ich bitte dich, du bist so naiv. Das Ganze hier wird keine weitere Stunde aushalten. Wir k?nnen unsere Zeit mit Besserem verbringen als mit dem Mist. So wie es l?uft, wird das Stück n?chste Woche wahrscheinlich gar nicht erst stattfinden. Ein Sieg mehr gegen diese langweilige Schule.“
?Ich mag die Schule“, rutschte es ihr aus, ehe sie sich zurückhalten konnte.
?Hm, wundert mich nicht, du hockst ja st?ndig in der Bibliothek.“
?Ich muss wirklich hier bleiben und ich glaube auch nicht, dass das hier nicht zu retten ist“, wandte sie stur ein, panisch bei seinen Worten. Unabh?ngig dieser, war Meta sich jedoch sicher, dass Raffael es schaffen würde. Und dann huschte Etiennes Gesicht durch ihren Kopf. Er würde es schaffen, oder? Sie h?tte das Gespr?ch mit Etienne und Raffael suchen und zwischen ihnen vermitteln sollen. So dem Spruch gerecht werden, nach welchem einer der einflussreichsten überlenden der dunklen Zeit der Neuen Welt die Menschen geeint hatte. Was war sie nur für ein feiger Idiot?
Der belustigte Blick vor ihr verunsicherte sie.
?Woher nimmst du die Sicherheit für diese Aussage? Sie haben ja noch nicht einmal das Bühnenbild wieder hochbekommen und Anjelika ist noch immer nicht da.“
?Raffael wird etwas einfallen“, sagte sie ehrlich und bereute es, dass sie vorlaut war, als sein Ausdruck erneut wütend wurde.
?Raffael ist bei weitem nicht so gut, wie er es immer vorgibt. Diesmal wird es aber niemanden geben, der ihm zur Hilfe eilt. Hast du gewusst, dass er all seine Arbeit von seinen Untergebenen erledigen l?sst?“
?Er ist wie wir noch an der Schule“, erwiderte sie. Soweit sie wusste, hatte Eldan sogar in ?ffentliche Stellungnahmen dazu bezogen. Die Rede war herzerw?rmend gewesen und die Reaktionen darauf umso mehr. Es hatte sehr deutlich gezeigt, wie sehr Raffael von seinen Menschen geliebt wurde. Wie sehr seine Opfer und Taten anerkannt wurden. Wie sehr sich die Menschen der zweiten Provinz es ihm erm?glichten wollten, solange es ging, noch ein Kind zu sein. Ein solch zentraler Unterschied zwischen ihm und ihr. Die Menschen ihrer Provinz mochten sie nicht. Bei Raffael hingegen standen sie alle hinter ihm, hielten ihm den Rücken frei, w?hrend er in seine Rolle hineinwuchs.
?Er hat die Frau des alten Mannes verführt und ihn hinterlistig in seinem Bett erschossen. Widerw?rtig“, erwiderte er, ?Wieso bringst du ihn überhaupt ins Gespr?ch rein?“
?Wieso?“, echote sie verwirrt, ?Weil ich denke, dass er das hinbekommen wird.“
Sein Stirnrunzeln traf sie erneut und mittlerweile wusste sie, dass es kein guter Vorbote war. Doch nun fing er zus?tzlich noch damit an, mit ihrem ausgeliehenen Buch gegen sein Knie zu tippen. Sie folgte nerv?s der Bewegung mit ihren Augen und wünschte sich so sehr, er würde es ihr wieder geben.
?Ich verstehe wirklich nicht, was du mit dem Ganzen hier zu bezwecken versuchst“, sagte er dann langsam, ?Willst du mich eifersüchtig machen?“
?Wie bereits gesagt“, erwiderte sie erneut und bekam wieder Mitleid mit ihm, ?Ich habe dir die Nachricht nicht geschickt und ich habe hier auch nicht gewartet und ich wei? auch nicht, was ich dir sagen soll.“ Seine Augenbraue zuckte und er fing schneller zu tippen an. Das machte sie so nerv?s, dass sie schneller zu plappern anfing: ?Ich wollte hier nur in Ruhe meine Bücher lesen. Das ist alles.“
?Also willst du mir sagen, dass du nichts mit mir zu tun haben willst?“, fragte er ruhig.
?Wir müssen nicht nichts miteinander zu tun haben. Aber für den Anfang müsste ich zun?chst wissen, wie du hei?t und wenn du magst, k?nnen wir gemeinsam lesen und Raffael und Anjelika und den anderen sp?ter helfen.“
Er starrte sie nur an und sie nahm es, als Anlass weiterzusprechen, ?Ich wei? nicht, wer uns hier diesen Streich gespielt hat, aber wir k?nnen das Beste daraus machen. Es tut mir wirklich leid, dass du in diese unangenehme Situation gekommen bist.“
Als sie blinzelte, ?ffnete sie die Augen, mit dem Gesicht auf dem Boden. Stechender Schmerz durchzuckte ihren Kopf, als sie sich langsam hob. Das Buch lag neben ihr und sie spürte den Schreck durch die Benommenheit, als es mit den aufgeschlagenen Seiten auf dem Boden lag.
?Was glaubst du eigentlich, wer du bist, mich zu bemitleiden? Ich bemitleide dich, du einsame Gans!“
Sie sah hinauf, h?rte einen warnenden Ausruf von unten und sah dann nur noch diese wütenden Augen vor ihr, welche sie zittern lie?en.
?Du h?ttest dankbar sein k?nnen, dass jemand überhaupt so nett zu dir ist, aber stattdessen legst du es einfach nur darauf, mich zu provozieren“, polterte seine wütende Stimme durch das Zimmer, bohrte sich in ihren Kopf, wie ein Nagel, welcher mit dem Hammer eingeschlagen wurde.
Khalas wird ab nun auch am Wochenende mit mir hier sitzen, schoss es ihr durch den Kopf. Dabei hatte sie sich erst vor kurzem getraut, Gilgian zu sagen, dass es weniger sein sollte. Wieso landete sie immer wieder in solchen Situationen?